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Innenministerium verstärkt Kampf gegen Cyber-Kriminalität

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Das Bundesinnenministerium hat den Startschuss für den Aufbau einer Zentralen Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich (ZITiS) gegeben. Unter anderem soll sich ZITis mit technischen Fragen der Kriminalitätsbekämpfung, der Gefahrenabwehr und der Spionageabwehr befassen.

Bis 2022 sind 400 Stellen in der Zentralen Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich (ZITiS) in München geplant, wie das Innenministerium bekannt gab. ZITiS soll zügig errichtet und als eigenständige Stelle arbeitsfähig werden. Im Bundeshalt 2017 ist ZITiS mit 120 Planstellen vorgesehen. 10 Millionen Euro an Sachmitteln sowie Personalmitteln stehen dafür bereit.

Kampf gegen Terrorismus und Cyberkriminalität

Der Hintergrund für den Aufbau der Behörde: Die Nutzung moderner, insbesondere online-basierter Kommunikationsformen durch Terroristen und anderer Straftäter nimmt zu. Dazu kommt die umfassende Verfügbarkeit von Verschlüsselungstechnologien, die auch für kriminelle Zwecke eingesetzt werden können. Daher ist die Entwicklung von technischen Werkzeugen im Kampf gegen Terrorismus, Cybercrime und Cyberspionage für alle Sicherheitsbehörden relevanter als je zuvor. Um diese Herausforderungen meistern zu können, wird im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern eine Zentrale Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich (ZITiS) errichtet.

Technische Herausforderungen

Dr. Thomas de Maizière kommentiert: „Eine ganze Reihe von Ereignissen mit kriminellem, insbesondere aber terroristischem Hintergrund im Verlauf des Jahres 2016 haben unsere Sicherheitsbehörden auch vor technische Herausforderungen gestellt.“ Daher sei die Einrichtung einer Zentralen Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich (ZITiS) im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern von großer Bedeutung. Standort von ZITiS werde München sein, so de Maizière.

Keine Eingriffsbefugnisse für ZITiS

ZITiS ist Bestandteil der Cyber-Sicherheitsstrategie für Deutschland. Sie ist eine Forschungs- und Entwicklungsstelle und soll Expertise in technischen Fragestellungen mit Cyberbezug für die Sicherheitsbehörden des BMI abdecken. Die Befugnisse der Sicherheitsbehörden verbleiben bei diesen Behörden und werden durch die Einrichtung der zentralen Stelle nicht berührt oder ausgeweitet. ZITiS selbst erhält keine Eingriffsbefugnisse.

Digitale Forensik und Massendatenauswertung

Die Aufgaben von ZITiS orientieren sich am Aufgabenspektrum der Sicherheitsbehörden, insbesondere in den Bereichen
• der digitalen Forensik,
• der Telekommunikationsüberwachung,
• der Kryptoanalyse (Dekryptierung),
• der Massendatenauswertung/Big-Data
• sowie der technischen Fragen von Kriminalitätsbekämpfung, Gefahrenabwehr und Spionageabwehr.

ZITiS wird Beratungs- sowie Unterstützungsaufgaben übernehmen und sich mit der Erforschung und Entwicklung von Methoden, Produkten/Tools und übergreifenden Strategien für die Sicherheitsbehörden beschäftigen. Die Beschaffung der Produkte und Tools und vor allem deren Einsatz und Betrieb erfolgt in den Sicherheitsbehörden, teilte das BMI mit.

Weitere Infos zu ZITis gibt es auf netzpolitik.org…

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