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Drei Euro für Corona-Test: Ende der kostenlosen Bürgertests

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Ab dem 1. Juli 2022 kosten Corona-Tests drei Euro. Für Menschen mit Vorerkrankungen oder Schwangere sollen sie kostenfrei bleiben.

Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, dass die bislang kostenlosen Corona-Bürgertests kostenpflichtig werden. Ab Juli werden die Coronatests drei Euro kosten. Nur für vulnerable Gruppen seien die Tests von Juli an weiter umsonst.

Corona-Test pro drei Euro kommt: Zu hohe Kosten für Bürgertests

„Ich will keinen Hehl daraus machen, ich hätte die kostenlose Bürgertests für alle gern weitergeführt“, sagte der SPD-Politiker. Das derzeitige Testkonzept der Bundesregierung koste den Bund durchschnittlich eine Milliarde Euro im Monat, so Lauterbach. „Die Wahrheit ist somit: Das können wir uns in der angespannten Haushaltslage, die uns im Herbst erwartet, leider nicht leisten.“

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Drei Euro für einen Corona-Test: Ausnahmen für Vorerkrankte oder Schwangere

Bereits am Donnerstag hatte Lauterbach mitgeteilt, dass „anlasslose Tests“ daher künftig eingeschränkt werden müssten. „Wir werden nicht mehr jeden Test machen“, kündigte Lauterbach an. Wichtig sei aber, dass weiter Tests in Kitas, Schulen und Pflegeeinrichtungen angeboten werden könnten. So ist es in der neuen Testverordnung auch vorgesehen. Die neue Testverordnung soll vom 30. Juni an gelten. Das Konzept sehe bis Jahresende noch Ausgaben von 2,7 Milliarden Euro vor – bei voller Übernahme wären bis zu fünf Milliarden Euro zu erwarten gewesen.

Kostenlose bleiben die Schnelltests laut Medien künftig für folgende Gruppen:

  • vulnerable Gruppen möglich sein,
  • darunter auch Kinder bis fünf Jahren,
  • Frauen zu Beginn der Schwangerschaft sowie
  • Besucherinnen und Besucher von Kliniken und Pflegeheimen
  • haushaltsangehörige von Infizierten
  • Bewohner von Einrichtungen der Eingliederungshilfe
  • Jene, die sich nicht impfen lassen können

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Bürgertests bleiben bestehen, aber nur für bestimmte Gruppen

Auch mit dem Inkrafttreten der neuen Testverordnung am 30. Juni wird es eine flächendeckende Infrastruktur für Bürgertests geben. Vulnerable Gruppen werden weiterhin kostenlose Tests erhalten. Im Normalfall müssen sich Bürger und Bürgerinnen aber mit 3 Euro an einem Test beteiligen. Kontrollfrequenz und -qualität in den Testzentren sollen verbessert werden. „Es geht darum die Testzentren zu erhalten, Infektionsketten zu unterbrechen – indem die Tests dort eingesetzt werden, wo sie den größten Nutzen haben – und Betrug und Missbrauch zu reduzieren“, so Bundesgesundheitsminister Prof. Lauterbach.

Die nahtlose Neufassung der Testverordnung macht eine lückenlose Fortführung des Angebots an Corona-Tests für alle möglich. Die nur noch anteilige Kostenübernahme durch den Bund ist aufgrund der angespannten Haushaltslage nötig geworden. Die Länder hätten aber die Möglichkeit, den Bürgeranteil an den Tests zu übernehmen: „So können sie auf ein erhöhtes Ausbruchsgeschehen reagieren“, sagt der Minister.

Coronatest kostenlos für Menschen mit Coronasymptomen?

Die Länder hätten die Möglichkeit, die Eigenbeteiligung von drei Euro auch für weitere Gruppen zu übernehmen. Diese sehen nach Aussage der Vorsitzenden der Gesundheitsministerkonferenz, der sachsen-anhaltinischen Ministerin Petra Grimm-Benne, keine Möglichkeit, sich weiter an den Kosten zu beteiligen.

Laut tagesschau.de plädierte dafür, die Tests sollten unter anderem für diejenigen kostenlos bleiben, bei denen Verdacht auf eine Infektion besteht, die Krankenhäuser oder Pflegeeinrichtungen betreten oder Großveranstaltungen in Innenräumen besuchen wollen. Lauterbach verhandelte darüber nach eigenem Bekunden mit Bundesfinanzminister Christian Lindner.

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