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E-Government 2020: Bürger fordern mehr Tempo bei der Digitalisierung der Verwaltung

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Eine Mehrheit der Bürger fordert den Staat auf, die Digitalisierung der Verwaltung schneller voran zu treiben. Die gute Nachricht: Zwei Drittel trauen Städten und Kommunen diesen Schritt zu.

Eine Studie des Digital-Branchenverbandes Bitkom zeigt: Zwei von drei Bürgern (66 Prozent) trauen ihrer Stadtverwaltung einen kompetenten Umgang mit Digitalthemen zu. Gleichzeitig fordern 69 Prozent ihre Stadtverwaltung auf, die Digitalisierung mit mehr Nachdruck zu verfolgen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 1.000 Personen ab 18 Jahren in Deutschland.

E-Government 2020: Ein Drittel sieht digitale Fortschritte

Die Studie liefert noch mehr Zahlen: Sechs von zehn Bürgern (63 Prozent) können sich vorstellen, in einer Stadt oder Gemeinde mit vielen digitalen Angeboten zu leben. Obwohl in den vergangenen Jahren deutschlandweit immer mehr Smart-City-Initiativen angestoßen wurden, sagt jeder zweite Bundesbürger (56 Prozent): „Meine Stadt ist nicht digital.“ Immerhin bewertet mehr als ein Drittel (37 Prozent) den Digitalisierungsgrad ihrer Gemeinde als fortgeschritten. Den größten Verbesserungsbedarf an ihrem Wohnort sehen die Deutschen vor allem in den Bereichen Wohnen (86 Prozent), Verwaltung (79 Prozent), Verkehr (78 Prozent), Sicherheit (77 Prozent) und Umwelt (76 Prozent).

Digitalisierung 2020 als Chance für Kommunen

Stadt und Land stehen vor großen Herausforderungen, und bei vielen könne die Digitalisierung helfen – das meint die weit überwiegende Mehrheit der Bevölkerung. Acht von zehn Bundesbürgern (81 Prozent) stimmen der Aussage zu, dass abgehängte Städte und Gemeinden von der Digitalisierung besonders profitieren können. Zwei Drittel (64 Prozent) meinen, der Einsatz digitaler Technologien wie etwa Überwachungskameras kann die Sicherheit im öffentlichen Raum erhöhen. Und für sechs von zehn Bürgern (61 Prozent) ist klar: Die Digitalisierung bietet eine große Chance, das Leben in der Stadt und auf dem Land lebenswerter zu machen.

Digitale Verwaltung 2020: Sorge um persönliche Daten

Dennoch gibt es auch kritische Stimmen und Bedenken. Sieben von zehn Bürgern (71 Prozent) sorgen sich, dass ihre persönlichen Daten durch die Digitalisierung in Städten und Gemeinden weniger sicher sind. Jeweils sechs von zehn stimmen der Aussage zu, die Digitalisierung verringere zwischenmenschliche Kontakte (62 Prozent) und bei Digitalisierungsprojekten bestünde die Gefahr, dass sie wie andere Großprojekte scheiterten (61 Prozent).

Bürger wollen online aufs Amt

Die große Mehrheit der Bundesbürger wünscht sich eine digitale Verwaltung. Vier von fünf (89 Prozent) würden es bevorzugen, wenn die Beantragung, Verlängerung und Zusendung von Dokumenten wie Reisepass und Personalausweis ganz automatisch verliefe. Ähnlich viele (84 Prozent) würden gerne Behörden- und Verwaltungsangelegenheiten über das Internet erledigen, etwa den Wohnsitz ummelden oder Kindergeld beantragen. 77 Prozent würden ein einheitliches Servicekonto nutzen, über das sich Bürger sicher identifizieren und authentifizieren können, um Zugang zu allen digitalen Verwaltungsdienstleistungen zu haben. Zwei Drittel (69 Prozent) würden die sichere Identifizierung bei Behördengängen via Internet gerne über den elektronischen Personalausweis vornehmen. Vier von zehn Bürgern (41 Prozent) würden die eigenen Stammdaten einmalig eingeben und erlauben, dass diese zwischen Behörden ausgetauscht und wiederverwendet werden können.

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