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Streiks im Öffentlichen Dienst von Berlin: Gewerkschaften machen Druck

ver.di, GEW Demonstration
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Vor der dritten Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) erhöhen die Gewerkschaften den Druck. In Berlin rufen GEW und ver.di zu Streiks für den 26. und 27. Februar 2019 auf. Verhandelt wird am 28. Februar und 1. März.

So ruft die GEW Berlin die Angestellten an Schulen, Kitas, Hochschulen und Jugendämtern des Landes Berlin zu einem zweitägigen Warnstreik vom Dienstag, den 26. Februar bis Mittwoch, 27. Februar auf. Der Streikaufruf betrifft alle Beschäftigten der Kita-Eigenbetriebe, der staatlichen Schulen, der Universitäten und Hochschulen (außer HTW), des Lette Vereins, des Pestalozzi-Fröbel-Hauses, der Bezirksämter sowie alle sonstigen im Land Berlin Beschäftigten, die unter den Tarifvertrag der Länder (TV-L) fallen, heißt es in einer Meldung.

Druck erhöhen vor der letzten Verhandlungsrunde

Die Gewerkschaften verhandeln seit dem 21. Januar 2019 mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) über eine Gehaltserhöhung für die Tarifbeschäftigten im Geltungsbereich des TV-L. In zwei Verhandlungsrunden haben die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt. „Am 29. Januar und am 13. Februar 2019 haben wir mit zwei kraftvollen Streiks hier in Berlin unseren Forderungen Nachdruck verliehen. Da uns die Arbeitgeber bisher jedoch kein Entgegenkommen signalisieren, müssen wir vor der nächsten und vielleicht letzten Verhandlungsrunde den Druck erhöhen“, erklärte die Vorsitzende der GEW BERLIN, Doreen Siebernik. „Wir wollen zeigen, wie ernst es die Kolleg*innen mit ihren Forderungen meinen. In dieser Runde werden wir den Berliner Finanzsenator nicht aus der Verantwortung lassen“.

Streiks im öffentlichen Dienst: Demonstrationen in Berlin

Alle Beschäftigten sind am 26. Februar aufgerufen, sich um 10 Uhr auf dem Elisabeth-Schwarzhaupt-Platz vor dem Nordbahnhof zu versammeln, so die GEW. Von dort wird sich ein Demonstrationszug in Richtung Bebelplatz bewegen. Am 27. Februar treffen sich die Beschäftigten um 10 Uhr auf dem Potsdamer-Platz, von wo es zum Alexanderplatz gehen soll.

TV-L 2019: Gewerkschaften fordern sechs Prozent

ver.di, GEW, GdP, IG BAU und der Beamtenbund fordern für die 2,3 Millionen Beschäftigen der Bundesländer 6,0 Prozent, mindestens aber 200 Euro mehr. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Azubis sollen mindestens 100 Euro im Monat mehr bekommen. Für die Azubis und Praktikant*innen soll die Übernahmeregelung nach erfolgreicher Ausbildung wieder in Kraft genommen werden. Ihr Urlaubsanspruch soll auf 30 Tage angehoben werden. Auch die Ausbildungsbedingungen von Studierenden in praxisintegrierten Studiengängen soll geregelt werden.

Tarifrunde 2019: Mehr für Beschäftigte in der Pflege

In der Pflege fordert ver.di zusätzlich die Anhebung der Tabellenwerte der sogenannten Pflegetabelle um 300 Euro. Für Beschäftigte im Wechselschicht und Schichtdienst soll der Zusatzurlaub um 50 Prozent angehoben werden. Gleichzeitig erwartet ver.di für die Länderbeschäftigten strukturelle Verbesserungen in der Eingruppierung, wie sie bereits bei den Verhandlungen mit dem Bund und den Kommunen vollzogen wurden. Auch soll die Entgeltordnung verbessert werden. Der Abschluss soll dann zeit- und inhaltsgleich auf die BeamtInnen und VersorgungsempfängerInnen übertragen werden.

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