Der Tarifabschluss für den Sozial- und Erziehungsdienst (TVöD SuE) im öffentlichen Dienst bringt mehr Gehalt für Erzieherinnen und Erzieher in kommunalen Kitas – doch wann das Geld wirklich auf dem Konto landet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wir haben nachgefragt.
TVöD SuE: Wann kommt die Gehaltserhöhung für Erzieher?
Nach langem Ringen und einem umfassenden Schlichtungsverfahren ist der TVöD-Tarifabschluss für den kommunalen öffentlichen Dienst beschlossen worden. Er betrifft auch alle Beschäftigten im Bereich Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) – darunter Erzieherinnen und Erzieher in kommunalen Kitas, Horten und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. Konkret sieht der Tarifabschluss folgende Erhöhungen vor:
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ab 1. April 2025: +3 Prozent auf das Tabellenentgelt – mindestens jedoch 110 Euro monatlich
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ab 1. Mai 2026: weitere 2,8 Prozent
Diese Erhöhungen gelten für alle TVöD-SuE-Beschäftigten, die nach einer eigenen Entgelttabelle für den Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) vergütet werden. Auch Auszubildende und Studierende im sozialen Bereich erhalten mehr Geld: Ihre Vergütung steigt in zwei Stufen um jeweils 75 Euro pro Monat.
Auszahlung der Gehaltserhöhung im öffentlichen Dienst: Was sagen die Kommunen?
Auch wenn der Tarifabschluss politisch steht – technisch und organisatorisch kann sich die Auszahlung der neuen Entgelte deutlich verzögern. Öffentlicher Dienst News hat sich in den Rathäusern von drei Städten erkundigt, wann sie mit der Auszahlung der Gehaltserhöhung rechnen: In Flensburg geht man davon aus, dass die rückwirkende Auszahlung der erhöhten Gehälter frühestens mit der Abrechnung Juli oder August 2025 erfolgen kann. Gründe sind die notwendige Redaktionsphase durch die Tarifparteien, die technische Umsetzung durch den Softwareanbieter. In München heißt es, dass man auf ein entsprechendes Rundschreiben des KAV warte, das Ende Mai oder Anfang Juni 2025 erwartet werde. Frühestens mit dem Gehalt für Juni, möglicherweise aber auch erst im Juli, könnten die neuen Entgelte rückwirkend ab April 2025 ausgezahlt werden. In Rostock wird die tarifvertragliche Unterschrift Anfang Juli 2025 erwartet. Ob vorher eine ministerielle Empfehlung zur vorzeitigen Auszahlung erfolgt, sei offen. Die technische Umsetzung sei zwar problemlos möglich, jedoch noch abhängig vom offiziellen Vertragswortlaut.
Rückwirkende TVöD-Auszahlung ab Sommer 2025 erwartet
Für Erzieherinnen und Erzieher im öffentlichen Dienst bedeutet das: Die Gehaltserhöhung gilt zwar rückwirkend ab 1. April 2025, wird aber voraussichtlich erst zwischen Juli und August 2025 auf den Gehaltsabrechnungen sichtbar. Die Differenzbeträge für die Monate April, Mai und Juni werden nachträglich in einer Einmalzahlung ausgezahlt – je nach Kommune zusammen mit dem ersten regulären Gehalt mit den neuen TVöD-Tabellenwerten.
TVöD SuE: Sonderzahlung, Freizeit, neue Optionen
Neben der Entgelterhöhung enthält der Tarifabschluss auch strukturierte Verbesserungen für den Alltag in Kindertageseinrichtungen:
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Jahressonderzahlung: Ab 2026 erhalten Beschäftigte in kommunalen Kitas bis zu 90 % des monatlichen Entgelts (je nach Entgeltgruppe).
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Freizeitausgleich statt Geld: Wer möchte, kann künftig bis zu 3 zusätzliche freie Tage wählen – anstelle der Jahressonderzahlung.
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Zusätzlicher Urlaubstag: Ab 2027 erhalten alle TVöD-SuE-Beschäftigten einen Urlaubstag mehr.
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Langzeitkonten und mehr Flexibilität: Neue Modelle für Gleitzeit, Sabbaticals und Pflegezeiten sollen eingeführt werden.
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Unbefristete Übernahme für Auszubildende: Bei bestandener Prüfung (Note „befriedigend“) soll künftig eine Übernahme bei Bedarf erfolgen.
TVöD SuE: Erzieherinnen im öffentlichen Dienst müssen sich noch gedulden
Erzieherinnen und Erzieher im öffentlichen Dienst können sich auf mehr Geld und bessere Bedingungen freuen. Die Auszahlung der erhöhten Tabellenwerte wird jedoch erst ab Sommer 2025 erfolgen – rückwirkend zum 1. April. Die technische Umsetzung ist vielerorts in Vorbereitung, die endgültigen Beträge stehen bereits fest.