Der Bundeskanzler trägt große Verantwortung für 82 Millionen Bürger – und darüber hinaus. Doch wie hoch ist das Gehalt des Bundeskanzlers? Wer legt die Höhe der Amtsbezüge fest?
Das Amt des Bundeskanzlers oder der Bundeskanzlerin ist ein öffentliches Amt. Deshalb ist das Gehalt bzw. die Vergütung in Form von Amtsbezügen klar geregelt. Grundlage ist das so genannte Bundesministergesetz. Dort ist unter anderem definiert, wie hoch die Bezüge der Bundesminister und des Kanzlers sind. So bekommen Bundesminister eineindrittel des Gehaltes nach der Beamtenbesoldung B11, der Kanzler einzweidrittel von B11.
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Bundeskanzler Olaf Scholz: Höheres Gehalt dank Diätenerhöhung
Anfang Dezember hat der Deutsche Bundestag Olaf Scholz (SPD) zum nächsten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Er bekommt seitdem Amtsbezüge, die sich zum 1. Juli 2022 nochmal erhöhen. Grund ist eine Anpassung der Diäten, die der Bundestag beschlossen hat.
Gehalt Bundeskanzler: Olaf Scholz verdient 30.000 Euro im Monat
Die Erhöhung wird durch neue Diäten für Parlamentarierinnen und Parlamentarier möglich. Laut Anfrage an die Bundesregierung erhält Scholz künftig 30.189,81 Euro monatlich. Grund ist eine Diätenerhöhung, die 2022 vom Bundestag beschlossen wurde. Bundeskanzler bekommt dann ein Grundgehalt von knapp 25.000 Euro, auf Grundlage der Besoldungsgruppe B11 der Bundesbesoldung errechnet wird. Weil Scholz darüber hinaus Mitglied des Bundestags ist, darf er die Hälfte seiner Abgeordnetenentschädigung behalten, berichten Medien.
- Amtsgehalt: 25.000 € brutto pro Monat
- Ortszuschlag: Etwa 1.200 € monatlich
- Dienstaufwandsentschädigung: Rund 12.000 € pro Jahr
- Entschädigung für Hausstand: Etwa 1.800 € pro Jahr, falls der Hausstand nicht komplett verlegt werden kann
- Hälfte des Abgeordnetengehalts
Gehalt Bundeskanzler: Amtsbezüge 2021
Konkret bedeutet das: Die Mitglieder der Bundesregierung erhalten vom Beginn des Kalendermonats an, in dem das Amtsverhältnis beginnt, bis zum Schluss des Kalendermonats, in dem das Amtsverhältnis endet, die Amtsbezüge. Für den Bundeskanzler setzen sich diese wie folgt zusammen:
- ein Amtsgehalt in Höhe von einzweidrittel des Grundgehalts der Besoldungsgruppe B 11 einschließlich zum Grundgehalt allgemein gewährter Zulagen,
- einen Ortzuschlag in Höhe von eineindrittel des in der Besoldungsgruppe B 11 zustehenden Ortszuschlags,
- eine Dienstaufwandsentschädigung von jährlich 24.000 DM (12.271,01 Euro), bei Unmöglichkeit der Verlegung des eigenen Hausstandes nach dem Sitz der Bundesregierung für die Dauer seiner Fortführung am bisherigen Wohnort eine Entschädigung von jährlich 3.600 DM (1.840,65 Euro).
Gehalt der Bundeskanzlerin Angela Merkel
Die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel erhält folgende Amtsbezüge (monatlich, brutto):
Amtsbezüge des Bundeskanzlers (brutto/Monat) | Stand: 1. März 2020 |
Amtsgehalt | 19.091,14 Euro |
Allgemeine Stellenzulage | 30,68 Euro |
Ortszuschlag Grundbetrag | 1035,43 Euro |
Ortszuschlag | 82,64 Euro |
Dienstaufwandsentschädigung | 1022,58 Euro |
Summe | 21.262,47 Euro |
Quelle: Wissenschaftlicher Dienst des Deutschen Bundestages
Gehalt Bundeskanzler: Wenig Verdienst für viel Einsatz
Das jährliche Einkommen des Bundeskanzlers liegt deutlich hinter den üppigen Gehältern der Wirtschaft, von Fußball-Profis oder Top-Schauspielern. Gemessen an der Verantwortung, dem immensen körperlichen und psychischen Einsatz, verdienen Bundeskanzler oder Bundeskanzlerinnen sehr wenig.
16-Stunden-Schichten in Krisenzeiten sind keine Seltenheit. Verhandlungen bis tief in die Nacht und am nächsten Tag eine Fernreise inklusive Jet-Leg gehören dazu. Eine wichtige Voraussetzung für Berufspolitiker in Spitzenposition hat der ehemalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) beschrieben. Er betont, wie wichtig es ist, während einer Dienstreise im Auto bzw. im Flugzeug arbeiten zu können – also Akten lesen, Texte schreiben usw. Eine von vielen Eigenschaften, über die Spitzenpolitiker verfügen müssen.
Vermögen der Bundeskanzlerin: Geschätzt 3,5 Millionen Euro
Der Münchener Merkur hat sich die Mühe gemacht, das Vermögen der scheidenden Kanzlerin Merkel auszurechnen. Nach fast 30 Jahren in der Bundespolitik soll sie ein geschätztes Vermögen von rund 3,5 Millionen Euro besitzen. Im Vergleich zu Fussball-Millionären, wie Messi oder Ronaldo, ein Klacks. Sie verdienen solche Summen innerhalb weniger Tage.
Der Merkur rechnet die Einkünfte von Merkels Abgeordnetenzeit von 2000 bis 2005 (400.000 Euro), ihr Posten innerhalb der CDU (140.000 Euro), ihre Bezüge als Bundesministerin (550.000 Euro) und für ihre Abgeordnetentätigkeit zusammen. Das seien insgesamt 5.536.000 Euro Millionen Euro – nach Abzug von Lebenshaltungskosten blieben dann rund 3,5 Millionen Euro, schreibt merkur.de.
Bundeskanzler Deutschland: Konrad Adenauer und die Westbindung
Konrad Adenauer (1949-1963) war der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Er wurde 1876 in Köln geboren und studierte Rechtswissenschaften. Vor seiner Zeit als Bundeskanzler war er unter anderem Bürgermeister von Köln und Präsident des Preußischen Staatsrates. Adenauer war ein konservativer Politiker und setzte sich insbesondere für die Wiederbewaffnung und die Integration Deutschlands in die westlichen Allianzen ein. Unter seiner Führung wurde auch der Wirtschaftswunder in Deutschland gestartet, der zu einem schnellen Wirtschaftswachstum führte. In Akten des Bundesarchivs kann nachgelesen werden, wie hoch das Gehalt bzw. die Aufwandsentschädigung für Konrad Adenauer zu Beginn seiner Regierungszeit ab 1949 vermutlich war. In einem Bundestagsprotokoll heißt es: „Für den Bundeskanzler ergebe sich ein Grundgehalt von 45.000 DM und eine Dienstaufwandsentschädigung von 18.000 DM“. Die Summen sind Jahresgehälter. Aus den Akten geht allerdings nicht hervor, auf welche Summe sich der Bundestag am Ende geeinigt hat.
Bundeskanzler Deutschland: Ludwig Erhard und die soziale Marktwirtschaft
Ludwig Erhard (1963-1966) war der zweite Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und folgte auf Konrad Adenauer. Er wurde 1897 in Fürth geboren und studierte Volkswirtschaft. Vor seiner Zeit als Bundeskanzler war er unter anderem Bundesminister für Wirtschaft. Erhard war ein liberaler Politiker und setzte sich insbesondere für eine marktwirtschaftliche Ordnung ein. Erhard gilt als Vordenker der sozialen Marktwirtschaft.
Bundeskanzler Deutschland: Kurt Georg Kiesinger – umstrittener Politiker
Kurt Georg Kiesinger (1966-1969 war der dritte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und folgte auf Ludwig Erhard. Er wurde 1904 in Ebingen geboren und studierte Rechtswissenschaften. Vor seiner Zeit als Bundeskanzler war er unter anderem Bundesminister für Angelegenheiten des Innern und Bundesminister des Auswärtigen. Kiesinger war ein konservativer Politiker. Er war der erste Bundeskanzler, der auch in der Zeit des Nationalsozialismus politisch tätig war. Kiesinger gilt als einer der umstrittensten Bundeskanzler der deutschen Geschichte.
Bundeskanzler Deutschland: Willy Brandt – Annäherung an die DDR
Willy Brandt (1969-1974) war der vierte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und folgte auf Kurt Georg Kiesinger. Er wurde 1913 in Lübeck geboren und studierte Philosophie und Germanistik. Vor seiner Zeit als Bundeskanzler war er unter anderem Bürgermeister von Berlin und Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen. Brandt war ein sozialdemokratischer Politiker und setzte sich insbesondere für die Annäherung an die Sowjetunion und die soziale Gerechtigkeit ein. Er ist vor allem für seine Ostpolitik bekannt, die zur Unterzeichnung des Warschauer Vertrags und der Anerkennung der Grenzen in Europa führte. Brandt gilt als einer der bedeutendsten Bundeskanzler der deutschen Geschichte.
Bundeskanzler Deutschland: Helmut Schmidt – ein Hanseat in Krisenzeiten
Helmut Schmidt (1974-1982) war der fünfte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und folgte auf Willy Brandt. Er wurde 1918 in Hamburg geboren und studierte Volkswirtschaft. Vor seiner Zeit als Bundeskanzler war er unter anderem Bundesminister für Verteidigung und Bundesminister des Innern. Schmidt war ein sozialdemokratischer Politiker und setzte sich insbesondere für die Modernisierung Deutschlands und die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit ein. Er ist vor allem für seine wirtschaftspolitischen Reformen und seine außenpolitische Haltung bekannt, die zur Förderung des Friedens in Europa beitrugen.
Bundeskanzler Deutschland: Helmut Kohl – Vater der deutschen Einheit
Helmut Kohl (1982-1998) war der sechste und bis dato am längsten amtierende Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Er wurde 1930 in Ludwigshafen geboren und studierte Geschichte und Politikwissenschaften. Vor seiner Zeit als Bundeskanzler war er unter anderem Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz und Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Kohl war ein konservativer Politiker. Er ist vor allem für seine Rolle in der deutschen Wiedervereinigung und für die Einführung des Euro bekannt.
Bundeskanzler Deutschland: Gerhard Schröder – Genosse der Bosse
Gerhard Schröder (1998-2005): Gerhard Schröder war der siebte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und folgte auf Helmut Kohl. Er wurde 1944 in Mossenberg geboren und studierte Rechtswissenschaften. Vor seiner Zeit als Bundeskanzler war er unter anderem Ministerpräsident des Landes Niedersachsen. Schröder war ein sozialdemokratischer Politiker. Unter anderem wurde in seiner Regierungszeit die Einführung von Hartz IV beschlossen.
Bundeskanzlerin Deutschland: Angela Merkel – Krisen in Europa
Angela Merkel (2006 bis 2021) ist die achte Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Sie ist die erste Frau in diesem Amt. Merkel wurde 1954 in Hamburg geboren und studierte Physik. Vor ihrer Zeit als Bundeskanzlerin war sie unter anderem Bundesministerin für Frauen und Jugend und Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Merkel ist eine konservative Politikerin und setzt sich insbesondere für die Stärkung der Europäischen Union und die Förderung der internationalen Zusammenarbeit ein.
Bundeskanzler Deutschland: Olaf Scholz – in der Krise gefordert
Olaf Scholz ist seit 2022 im Amt des deutschen Bundeskanzlers. Zuvor war er unter anderem Bundesfinanzminister, Arbeitsminister und Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg. Scholz ist Sozialdemokrat und seit seiner Jugend politisch aktiv. Kurz nach seinem Regierungsantritt hat Russland die Ukraine überfallen. Die Bundesregierung unter Scholz ist deshalb innen- und außenpolitisch stark gefordert.