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Nächster Bundeskanzler Friedrich Merz: So hoch wäre sein Gehalt

Auf dem Foto ist Friedrich Merz, vorausichtlich nächster Bundeskanzler Deutschlands, zu sehen.

Der Bundeskanzler führt die Regierung und trägt große Verantwortung für 84 Millionen Bürger – und darüber hinaus. Doch wie hoch ist das Gehalt des Bundeskanzlers? Wer legt die Höhe der Amtsbezüge fest?

Das Gehalt bzw. die Vergütung des Bundeskanzlers oder der Kanzlerin ist in Form von Amtsbezügen klar geregelt, da das Amt ein öffentliches ist. Grundlage ist das so genannte Bundesministergesetz. Dort ist unter anderem definiert, wie hoch die Bezüge der Bundesminister und des Kanzlers sind. So bekommen Bundesminister eineindrittel des Gehaltes nach der Beamtenbesoldung B11, der Kanzler einzweidrittel von B11.

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Nächster Bundeskanzler Friedrich Merz: so viel würde er verdienen

Die Union mit ihrem Spitzenkandidaten Friedrich Merz (CDU/CSU) hat die Bundestagswahl 2025 mit 28,5 Prozent der Stimmen gewonnen. Merz befindet sich aktuell in der Sondierungsphase für mögliche Koalitionsverhandlungen. Aller Voraussicht nach wird er der zehnte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Olaf Scholz (SPD) ist bis zur Amtsübernahme durch Merz noch geschäftsführend im Amt. Merz würde insgesamt rund 30.000 Euro pro Monat brutto verdienen als Kanzler. Seine Amtsbezüge wären ähnlich hoch wie die seines Vorgängers. Eine genau Vorhersage wie hoch das Gehalt ist, wird erst möglich sein, wenn klar ist, ob Merz etwa eine Dienstwohnung im Kanzleramt bezieht oder sich eine Privatwohnung in Berlin sucht.

Von den Bezügen des Kanzlers gehen noch Steuern und Sozialabgaben ab. (Stand Mai 2023). Im Jahr wären das über 360.000 Euro.Die Erhöhung wardurch eine Diätenerhöhung für Parlamentarierinnen und Parlamentarier möglich.

Monatliches Gehalt des Bundeskanzlers Stand Mai 2023
Amtsgehalt 19.434,78 Euro
Allgemeine Stellenzulage 30,68 Euro
Ortszuschlag 1237,00 Euro
Dienstaufwandsentschädigung 1022,58 Euro
Hälfte des Abgeordnetengehalts 5147,51 Euro
Kostenpauschale (um 25 Prozent gekürzt) 3544,11 Euro
Summe 30.416,66 Euro

Quelle: Wissenschaftlicher Dienst des Deutschen Bundestags 2023

Gehalt von Bundeskanzler Friedrich Merz: Deshalb ist es so hoch

Das hohe Gehalt des Bundeskanzlers spiegelt die hohen Anforderungen wider, denen ein Bundeskanzler ausgesetzt ist. Neben einem ständigen Druck und nächtlichen Marathonsitzungen, die ihn in Topform halten müssen, bleibt ihm kaum Zeit für ein entspanntes Wochenende. Doch trotz dieses einormen Pensums ist das Gehalt des Bundeskanzlers im Vergleich zu anderen Verdiensten im Staatsdienst bzw. in öffentlichen Unternehmen moderat.

Bundeskanzlergehalt im Vergleich zu Vorstandsgehältern bundeseigener Unternehmen

Eine Liste des Bundesfinanzministeriums auf Anfrage der Linksfraktion im Bundestag zeigt, dass zahlreiche Vorstands- und Geschäftsführungsmitglieder bundeseigener Unternehmen und Anstalten deutlich mehr verdienen als der Bundeskanzler. Mindestens 21 Vorstands- oder Geschäftsführungsmitglieder übertreffen das Jahresgehalt vom Bundeskanzler, das sich auf rund 360.000 Euro beläuft. An der Spitze der Liste steht Richard Lutz, Vorstandschef der Deutschen Bahn, mit einem Jahresgehalt von 900.000 Euro.

500.000 Euro und mehr Jahresgehalt für Spitzenjobs in Staatsunternehmen

Ihm folgt der Geschäftsführer der Bundesdruckerei mit 863.000 Euro Jahresgehalt. Weitere Vorstände der Bahn und Mitglieder des Vorstands der staatlichen Förderbank KfW verdienen zwischen 555.400 und 687.600 Euro im Jahr. Auch die Gehälter von Geschäftsführern verschiedener Helmholtz-Forschungszentren, der Deutschen Flugsicherung, der Autobahn GmbH, des Mautbetreibers Toll Collect und der Finanzagentur des Bundes liegen entweder über dem Kanzlergehalt oder kommen diesem nahe.

Gehalt Bundeskanzler: Amtsbezüge

Konkret bedeutet das: Die Mitglieder der Bundesregierung erhalten vom Beginn des Kalendermonats an, in dem das Amtsverhältnis beginnt, bis zum Schluss des Kalendermonats, in dem das Amtsverhältnis endet, die Amtsbezüge. Für den Bundeskanzler setzen sich diese wie folgt zusammen:

  • ein Amtsgehalt in Höhe von einzweidrittel des Grundgehalts der Besoldungsgruppe B 11 einschließlich zum Grundgehalt allgemein gewährter Zulagen,
  • einen Ortzuschlag in Höhe von eineindrittel des in der Besoldungsgruppe B 11 zustehenden Ortszuschlags,
  • eine Dienstaufwandsentschädigung von jährlich 24.000 DM (12.271,01 Euro), bei Unmöglichkeit der Verlegung des eigenen Hausstandes nach dem Sitz der Bundesregierung für die Dauer seiner Fortführung am bisherigen Wohnort eine Entschädigung von jährlich 3.600 DM (1.840,65 Euro).

Gehalt der Bundeskanzlerin Angela Merkel

Zum Vergleich: Altkanzlerin Angela Merkel erhielt folgende Amtsbezüge (monatlich, brutto). :

Amtsbezüge des Bundeskanzlers (brutto/Monat) Stand: 1. März 2020
Amtsgehalt 19.091,14 Euro
Allgemeine Stellenzulage 30,68 Euro
Ortszuschlag Grundbetrag 1035,43 Euro
Ortszuschlag 82,64 Euro
Dienstaufwandsentschädigung 1022,58 Euro
Summe 21.262,47 Euro

Quelle: Wissenschaftlicher Dienst des Deutschen Bundestages

Gehalt Bundeskanzler: Wenig Verdienst für viel Einsatz

Das jährliche Einkommen des Bundeskanzlers liegt deutlich hinter den üppigen Gehältern der Wirtschaft, von Fußball-Profis oder Top-Schauspielern. Gemessen an der Verantwortung, dem immensen körperlichen und psychischen Einsatz, verdienen Bundeskanzler oder Bundeskanzlerinnen sehr wenig.

16-Stunden-Schichten in Krisenzeiten sind keine Seltenheit. Verhandlungen bis tief in die Nacht und am nächsten Tag eine Fernreise inklusive Jet-Leg gehören dazu. Eine wichtige Voraussetzung für Berufspolitiker in Spitzenposition hat der ehemalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) beschrieben. Er betont, wie wichtig es ist, während einer Dienstreise im Auto bzw. im Flugzeug arbeiten zu können – also Akten lesen, Texte schreiben usw. Eine von vielen Eigenschaften, über die Spitzenpolitiker verfügen müssen.

Vermögen der ehemaligen Bundeskanzlerin: Geschätzt 3,5 Millionen Euro

Der Münchener Merkur hat sich die Mühe gemacht, das Vermögen der ehemaligen Kanzlerin Merkel auszurechnen. Nach fast 30 Jahren in der Bundespolitik soll sie ein geschätztes Vermögen von rund 3,5 Millionen Euro besitzen. Im Vergleich zu Fussball-Millionären, wie Messi oder Ronaldo, ein Klacks. Sie verdienen solche Summen innerhalb weniger Tage.

Der Merkur rechnet die Einkünfte von Merkels Abgeordnetenzeit von 2000 bis 2005 (400.000 Euro), ihr Posten innerhalb der CDU (140.000 Euro), ihre Bezüge als Bundesministerin (550.000 Euro) und für ihre Abgeordnetentätigkeit zusammen. Das seien insgesamt 5.536.000 Euro Millionen Euro – nach Abzug von Lebenshaltungskosten blieben dann rund 3,5 Millionen Euro, schreibt merkur.de.

Bundesregierung Deutschland

Die bisherigen Bundeskanzler in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland

Nachfolgend eine Übersicht über die bisherigen Bundeskanzler in der Geschichte Deutschlands.

Bundeskanzler Deutschland: Konrad Adenauer und die Westbindung

Konrad Adenauer (1949-1963) war der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Er wurde 1876 in Köln geboren und studierte Rechtswissenschaften. Vor seiner Zeit als Bundeskanzler war er unter anderem Bürgermeister von Köln und Präsident des Preußischen Staatsrates. Adenauer war ein konservativer Politiker und setzte sich insbesondere für die Wiederbewaffnung und die Integration Deutschlands in die westlichen Allianzen ein. Unter seiner Führung wurde auch der Wirtschaftswunder in Deutschland gestartet, der zu einem schnellen Wirtschaftswachstum führte. In Akten des Bundesarchivs kann nachgelesen werden, wie hoch das Gehalt bzw. die Aufwandsentschädigung für Konrad Adenauer zu Beginn seiner Regierungszeit ab 1949 vermutlich war. In einem Bundestagsprotokoll heißt es: „Für den Bundeskanzler ergebe sich ein Grundgehalt von 45.000 DM und eine Dienstaufwandsentschädigung von 18.000 DM“. Die Summen sind Jahresgehälter. Aus den Akten geht allerdings nicht hervor, auf welche Summe sich der Bundestag am Ende geeinigt hat.

Bundeskanzler Deutschland: Ludwig Erhard und die soziale Marktwirtschaft

Ludwig Erhard (1963-1966) war der zweite Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und folgte auf Konrad Adenauer. Er wurde 1897 in Fürth geboren und studierte Volkswirtschaft. Vor seiner Zeit als Bundeskanzler war er unter anderem Bundesminister für Wirtschaft. Erhard war ein liberaler Politiker und setzte sich insbesondere für eine marktwirtschaftliche Ordnung ein. Erhard gilt als Vordenker der sozialen Marktwirtschaft.

Bundeskanzler Deutschland: Kurt Georg Kiesinger – umstrittener Politiker

Kurt Georg Kiesinger (1966-1969 war der dritte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und folgte auf Ludwig Erhard. Er wurde 1904 in Ebingen geboren und studierte Rechtswissenschaften. Vor seiner Zeit als Bundeskanzler war er unter anderem Bundesminister für Angelegenheiten des Innern und Bundesminister des Auswärtigen. Kiesinger war ein konservativer Politiker. Er war der erste Bundeskanzler, der auch in der Zeit des Nationalsozialismus politisch tätig war. Kiesinger gilt als einer der umstrittensten Bundeskanzler der deutschen Geschichte.

Bundeskanzler Deutschland: Willy Brandt – Annäherung an die DDR

Willy Brandt (1969-1974) war der vierte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und folgte auf Kurt Georg Kiesinger. Er wurde 1913 in Lübeck geboren und studierte Philosophie und Germanistik. Vor seiner Zeit als Bundeskanzler war er unter anderem Bürgermeister von Berlin und Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen. Brandt war ein sozialdemokratischer Politiker und setzte sich insbesondere für die Annäherung an die Sowjetunion und die soziale Gerechtigkeit ein. Er ist vor allem für seine Ostpolitik bekannt, die zur Unterzeichnung des Warschauer Vertrags und der Anerkennung der Grenzen in Europa führte. Brandt gilt als einer der bedeutendsten Bundeskanzler der deutschen Geschichte.

Bundeskanzler Deutschland: Helmut Schmidt – ein Hanseat in Krisenzeiten

Helmut Schmidt (1974-1982) war der fünfte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und folgte auf Willy Brandt. Er wurde 1918 in Hamburg geboren und studierte Volkswirtschaft. Vor seiner Zeit als Bundeskanzler war er unter anderem Bundesminister für Verteidigung und Bundesminister des Innern. Schmidt war ein sozialdemokratischer Politiker und setzte sich insbesondere für die Modernisierung Deutschlands und die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit ein. Er ist vor allem für seine wirtschaftspolitischen Reformen und seine außenpolitische Haltung bekannt, die zur Förderung des Friedens in Europa beitrugen.

Bundeskanzler Deutschland: Helmut Kohl – Vater der deutschen Einheit

Helmut Kohl (1982-1998) war der sechste und bis dato am längsten amtierende Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Er wurde 1930 in Ludwigshafen geboren und studierte Geschichte und Politikwissenschaften. Vor seiner Zeit als Bundeskanzler war er unter anderem Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz und Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Kohl war ein konservativer Politiker. Er ist vor allem für seine Rolle in der deutschen Wiedervereinigung und für die Einführung des Euro bekannt.

Bundeskanzler Deutschland: Gerhard Schröder – Genosse der Bosse

Gerhard Schröder (1998-2005): Gerhard Schröder war der siebte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und folgte auf Helmut Kohl. Er wurde 1944 in Mossenberg geboren und studierte Rechtswissenschaften. Vor seiner Zeit als Bundeskanzler war er unter anderem Ministerpräsident des Landes Niedersachsen. Schröder war ein sozialdemokratischer Politiker. Unter anderem wurde in seiner Regierungszeit die Einführung von Hartz IV beschlossen.

Bundeskanzlerin Deutschland: Angela Merkel – Krisen in Europa

Angela Merkel (2006 bis 2021) ist die achte Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Sie ist die erste Frau in diesem Amt. Merkel wurde 1954 in Hamburg geboren und studierte Physik. Vor ihrer Zeit als Bundeskanzlerin war sie unter anderem Bundesministerin für Frauen und Jugend und Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Merkel ist eine konservative Politikerin und setzt sich insbesondere für die Stärkung der Europäischen Union und die Förderung der internationalen Zusammenarbeit ein.

Geschäftsführender Bundeskanzler Deutschland: Olaf Scholz – in der Krise gefordert

Olaf Scholz ist 2021 im Amt des deutschen Bundeskanzlers. Zuvor war er unter anderem Bundesfinanzminister, Arbeitsminister und Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg. Scholz ist Sozialdemokrat und seit seiner Jugend politisch aktiv. Kurz nach seinem Regierungsantritt hat Russland die Ukraine überfallen. Die Ampelregierung war seitdem sehr gefordert und ist am 6. November 2024 nach Streits zwischen SPD, FDP und Grünen zerbrochen.

Daraufhin hatte Scholz  am 16. Dezember 2024 die Vertrauensfrage im Bundestag gestellt, die er verlor. Bei der am 23. Februar 2025 folgenden vorgezogenen Bundestagswahl 2025 erreichte die SPD den dritten Platz mit 16,4 Prozent der Stimmen. Wahlsieger wurde Friedrich Merz (CDU/CSU).

Bundeskanzler Deutschland: Friedrich Merz wäre der zehnte

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Wahlsieger Friedrich Merz zum nächsten Bundeskanzler gewählt wird. Er wäre somit der zehnte in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Merz hatte erklärt, bis zu Ostern eine Regierung bilden zu wollen.

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