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Coronavirus: Risikogruppe Lehrer – mehr als ein Drittel älter als 50 Jahre

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Im Schuljahr 2018/2019 war ein Drittel aller Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen 50 Jahre oder älter. In Zeiten der Corona-Krise gehören Menschen ab 50 Jahren zur Risikogruppe.

Die Kultusministerinnen und -minister der Länder planen nach den Sommerferien, die Schulen wieder zu öffnen. Welchen Einfluss das auf das Infektionsgeschehen von COVID-19 hat, kann niemand voraussehen. Allerdings steht bereit jetzt fest, dass rund ein Drittel der Lehrkräfte älter als 50 Jahre ist. Damit gehören diese Menschen laut Robert-Koch-Institut zu einer potenziellen Risikogruppe, denen ein schwerer Verlauf einer COVID-19-Erkrankung droht.

Lehrer: Coronavirus als Risiko bei Älteren

Das RKI schreibt, dass das Risiko einer schweren Erkrankung ab 50 bis 60 Jahren stetig mit dem Alter ansteigt. „Insbesondere ältere Menschen können, bedingt durch das weniger gut reagierende Immunsystem, nach einer Infektion schwerer erkranken (Immunseneszenz).“ Da unspezifische Krankheitssymptome wie Fieber die Antwort des Immunsystems auf eine Infektion sind, könnten diese im Alter schwächer ausfallen oder fehlen, wodurch Erkrankte dann auch erst später zum Arzt gehen.

259.000 Lehrer sind älter als 50 Jahre

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtet, waren von den insgesamt knapp 686.000 Lehrkräften, die im Schuljahr 2018/19 an allgemeinbildenden Schulen unterrichteten, 259.000 Lehrkräfte 50 Jahre und älter. Diese Altersgruppe hatte damit einen Anteil von rund 38 Prozent. Etwa jede achte Lehrkraft in Deutschland war 60 Jahre und älter, jede vierte Lehrkraft 50 bis unter 60 Jahre alt.

Ältere Lehrer vor allem in Ostdeutschland

Der Anteil der Lehrkräfte über 50 lag in den östlichen Bundesländern (ohne Berlin) bei 61 Prozent, in den westlichen Bundesländern bei 34 Prozent. Darunter machten die über 60-jährigen Lehrkräfte 17 Prozent (Ost) beziehungsweise 12 Prozent (West) aus. Am geringsten ist der Anteil der Lehrkräfte über 60 Jahre in Bremen (10 Prozent), in Hamburg und im Saarland (jeweils 9 Prozent). Auch bei der Altersgruppe der 50- bis unter 60-Jährigen ist der Anteil in Thüringen mit 45 Prozent verglichen mit dem Bundesdurchschnitt von 25 Prozent hoch, ebenso in Mecklenburg-Vorpommern (45 Prozent). Die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Bremen (jeweils 19 Prozent) sowie das Saarland (17 Prozent) haben hingegen den geringsten Anteil an Lehrkräften zwischen 50 und unter 60.

RKI: Ab 50 Jahren steigt Risiko eines schweren COVID-19-Verlaufs

Die gesamte Bewertung des RKI zu den Risikogruppen sieht folgendermaßen aus. Zu den Personengruppen, die nach bisherigen Erkenntnissen ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben, zählen:

  • Das Risiko einer schweren Erkrankung steigt ab 50 bis 60 Jahren stetig mit dem Alter an. Insbesondere ältere Menschen können, bedingt durch das weniger gut reagierende Immunsystem, nach einer Infektion schwerer erkranken (Immunseneszenz). Da unspezifische Krankheitssymptome wie Fieber die Antwort des Immunsystems auf eine Infektion sind, können diese im Alter schwächer ausfallen oder fehlen, wodurch Erkrankte dann auch erst später zum Arzt gehen.
  • Auch verschiedene Grunderkrankungen wie z. B. Herzkreislauferkrankungen, Diabetes, Erkrankungen des Atmungssystems, der Leber, der Niere, Krebserkrankungen oder Faktoren wie Adipositas und Rauchen scheinen das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf zu erhöhen.
  • Bei älteren Menschen mit vorbestehenden Grunderkrankungen ist das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf höher als wenn nur ein Faktor (Alter oder Grunderkrankung) vorliegt; wenn mehrere Grunderkrankungen vorliegen (Multimorbidität) dürfte das Risiko höher sein als bei nur einer Grunderkrankung.
  • Für Patienten mit unterdrücktem Immunsystem (z. B. aufgrund einer Erkrankung, die mit einer Immunschwäche einhergeht, oder wegen Einnahme von Medikamenten, die die Immunabwehr unterdrücken, wie z. B. Cortison) besteht ein höheres Risiko.
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