Am Montag (21. März) beginnen in Potsdam die Tarifverhandlungen für 2,14 Millionen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes des Bundes und der Kommunen. Die Gewerkschaften fordern sechs Prozent mehr Geld und eine Abschaffung der sachgrundlosen Befristungen. Die VKA will die betriebliche Altersvorsorge „neu justieren“.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert sechs Prozent mehr Geld und eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro pro Monat. Zudem will die Gewerkschaft die sachgrundlose Befristung von Arbeitsverträgen abschaffen. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen.
Öffentlicher Dienst soll handlungsfähig sein
„Es gilt, den privaten Konsum als Motor der guten Konjunkturentwicklung weiter zu stärken. Der öffentliche Dienst muss handlungs- und wettbewerbsfähig sein. Diese Notwendigkeit ist angesichts einer Steuerschätzung bei Bund und Kommunen von 14 Prozent Plus bis zum Jahr 2019 auch finanzierbar“, erklärte der ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführer Frank Bsirske zum Auftakt der Tarifrunde.
Nachwuchssicherung durch attraktiven Verdienst
Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes würden gerade in den letzten Monaten viele Überstunden und Wochenendarbeit in Kauf nehmen, um zum Beispiel zur Integration von Flüchtlingen beizutragen. „Ohne attraktive Verdienstmöglichkeiten und Arbeitsbedingungen wird es schwierig mit der Nachwuchssicherung für Kitas, Schulen oder Polizei. Gerade hier besteht aber ein enormer zusätzlicher Bedarf, um die gesellschaftlichen Aufgaben mit dem besten Personal zu lösen“, sagte Bsirske.
Konsequente Forderungen
„Unsere Forderungen sind konsequent. Sowohl hinsichtlich der Erwartungen der Beschäftigten, als auch insbesondere mit Blick auf eine zukunftstaugliche Personalpolitik“, sagte Willi Russ, Zweiter Vorsitzender des dbb.
Arbeitgeber wollen betriebliche Altersvorsorge neu justieren
Die kommunalen Arbeitgeber starten in die diesjährige Tarifrunde mit eigenen Forderungen. „Wir müssen die Stellschrauben der betrieblichen Altersvorsorge im öffentlichen Dienst dringend neu justieren, sodass die Zusatzversorgung auch langfristig finanzierbar bleibt. Das schließt auch Leistungseinschnitte mit ein“, so VKA-Präsident Dr. Thomas Böhle. Durch die stetig gestiegene Lebenserwartung und die anhaltende Niedrigzinsphase seien die Tarifverträge über die zusätzliche Altersvorsorge der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes überholt.
Finanzprobleme nicht erkennbar
Die Altersversorgung müsse man sicher machen, statt Eingriffe in das Leistungsrecht zu fordern, sagte Bsirske an die Adresse der Arbeitgeberseite. ver.di könne Finanzprobleme der kommunalen Zusatzversorgungskassen „nicht einmal im Ansatz erkennen“.
Auftakt der Tarifverhandlungen bei Bund und Kommunen
Für die Tarifverhandlungen haben die Gewerkschaften mit den Arbeitgebern von Bund und Kommunen nach dem Auftaktgespräch am Montag zweitägige Tarifverhandlungen am 11. und 12. April sowie am 28. und 29. April in Potsdam vereinbart. Weitere Infos gibt es hier…
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