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Arbeitsbelastung: Der öffentliche Dienst ist am Limit

Stress öffentlicher Dienst
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Sparpolitik, Personalmangel, Arbeitsverdichtung – im öffentlichen Dienst wird seit Jahren gespart. Eine Studie zeigt nun, wie sehr die Beschäftigten bei Bund, Ländern und Kommunen unter den Folgen dieser fatalen Entwicklung leiden.

Die Sparpolitik der vergangenen 20 Jahre im öffentlichen Dienst wird von Gewerkschaften und Sozialverbänden schon lange kritisiert. Eine Studie der Bundeanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) belegt nun einmal mehr, dass vor allem die Beschäftigten unter den Folgen leiden. Aus Sparmaßnahmen resultieren Personalmangel, Arbeitsverdichtung und Stress.


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Stress, Unterbrechunge, Arbeitsverdichtung – Alltag im öffentlichen Dienst

Während 67 Prozent der Beschäftigten im öffentlichen Dienst davon berichten, häufig verschiedene Arbeiten gleichzeitig betreuen zu müssen, sagen dies in der Industrie nur 58 Prozent und im Handwerk nur 50 Prozent der Beschäftigten. Ebenso berichten Beschäftigte im öffentlichen Dienst häufiger als Beschäftigte in anderen Wirtschaftsbereichen davon, dass sie bei ihrer Arbeit häufig unterbrochen werden oder dass sie häufig an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit arbeiten. Die Zahlen basieren auf einer Auswertung der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 anhand der Angaben von 17.000 abhängig Beschäftigten in Deutschland.

Öffentlicher Dienst: an der Grenze der Leistungsfähigkeit

Die Zahlen zeigen darüber hinaus, dass sich Beschäftigte im öffentlichen Dienst durch psychische Anforderungen häufiger belastet fühlen als Beschäftigte in anderen Wirtschaftsbereichen. Für 83 Prozent der Beschäftigten im öffentlichen Dienst ist es demnach belastend, ständig an der Grenze der eigenen Leistungsfähigkeit zu arbeiten. Zwar sind die Beschäftigten im öffentlichen Dienst seltener von Termin- und Leistungsdruck betroffen, empfinden diese Anforderung aber zu 75 Prozent als Belastung – acht Prozent mehr als der Durchschnitt aller Beschäftigten. 65 Prozent der Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind durch häufige Störungen und Unterbrechungen bei der Arbeit belastet – im Dienstleistungsbereich und im Handwerk sind es jeweils nur 57 Prozent.

Öffentlicher Dienst: Müdigkeit, Mattigkeit oder Erschöpfung durch Stress

In der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 wurden zudem verschiedene gesundheitliche Probleme abgefragt. Beschäftigte im öffentlichen Dienst berichteten hierbei häufiger von allgemeiner Müdigkeit, Mattigkeit oder Erschöpfung (52 Prozent), von nächtlichen Schlafstörungen (34 Prozent) oder Kopfschmerzen (39 Prozent). Die Auswertung macht deutlich, dass hohe Arbeitsintensität einen großen Teil der Beschäftigten im öffentlichen Dienst betrifft. Die Beschäftigten sind dabei partiell häufiger betroffen als die Beschäftigten in anderen Wirtschaftsbereichen. Da eine andauernd hohe Arbeitsintensität gesundheitliche Folgen haben kann, ist sie ein wichtiges Thema für den Arbeits- und Gesundheitsschutz der Beschäftigten.

Personalmangel und Pensionswelle

Des Weiteren hat insbesondere der öffentliche Dienst aufgrund jahrelanger Personaleinsparungen der bevorstehenden Verrentungswellen mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen. So waren 2018 26,9 Prozent der Beschäftigten im öffentlichen Dienst älter als 55 Jahre und werden in den nächsten zehn Jahren in den Ruhestand gehen.

Die Studie der BAuA gibt es hier…

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