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Öffentlicher Dienst Tarifverhandlungen Länder 2025: Startschuss im September

Tarifverhandlungen: Gewerkschaften demonstrieren im öffentlichen Dienst für mehr Geld
Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst - Foto-Copyright: picture alliance / SZ Photo | Rainer Unkel

Die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst der Länder steht an: Ab September laufen die Vorbereitungen. Welchen Einfluss hat das TVöD-Tarifergebnis auf die Forderungen?

Ab September 2025 beginnt die Gewerkschaft ver.di mit der Mitgliederbefragung zur Tarifrunde im öffentlichen Dienst der Länder. Rund 1,1 Millionen Beschäftigte (außer Hessen) sind betroffen. Im Oktober wird die konkrete Forderung für einen neuen TVL 2026 und 2027 beschlossen, im Dezember starten die Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften und der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL). Wer auf dem Laufenden bleiben möchte zur Tarifrunde, abonniert unseren Newsletter.

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Tarifverhandlungen öffentlicher Dienst Länder

Die Arbeitgeber haben ihr Verhandlungsteam neuaufgestellt. Der aktuelle Vorstand besteht aus dem Vorsitzenden, dem hamburgischen Finanzsenator Dr. Andreas Dressel, seiner ersten Stellvertretung, dem sächsischen Finanzminister Christian Piwarz, sowie der zweiten Stellvertreterin, Schleswig-Holsteins Finanzministerin Dr. Silke Schneider.

Seit dem 2. April 2025 ist der Vorstand damit wieder vollständig: Piwarz wurde einstimmig zum ersten Stellvertreter gewählt und folgt auf Hartmut Vorjohann, der mit seinem Ausscheiden als sächsischer Finanzminister Ende 2024 auch sein Amt in der TdL niedergelegt hatte.

Öffentlicher Dienst Tarifverhandlungen: ver.di, GEW, GdP, IGBAU und Beamtenbund bereiten sich vor

Die angespannte Finanzlage der Länder deutet auf schwierige Gespräche hin: Die Arbeitgeberseite zeigt bislang wenig Bereitschaft, für attraktivere Bedingungen im öffentlichen Dienst zu sorgen, kritisieren ver.di und Co.. Gemeinsam mit drei weiteren DGB-Gewerkschaften und dem Beamtenbund geht ver.di auf Arbeitnehmerseite in die Verhandlungen. Ab September befragt ver.di die Mitglieder nach ihren Vorstellungen für die Tarifrunde. Neben den Entgelten geht es vermutlich auch um die Arbeitszeit und Entlastungen.

Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst und die Folgen für die Besoldung

Die Länder-Tarifrunde betrifft zwar weniger Angestellte als die der Kommunen, doch die Anpassung der Beamtenbesoldung fusst auf dem Tarifergebnis und wird daher in der Regel auf die Beamten der 15 Länder umgelegt. Zudem profitieren von den Besoldungsanpassungen auch die Pensionäre und Versorgungsempfänger der Länder. Dafür legt jedes Bundesland einen eigenen Gesetzentwurf vor. Spannend ist dann die Frage, ob das Ergebnis zeit- und inhaltsgleich übernommen wird. Die 16 Besoldungsgesetze haben sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten sehr unterschiedlich entwickelt.

Rückblick: Die Tarifrunde der Länder 2023 – Inflationsprämie und Entgeltsteigerung

Die letzte Tarifrunde der Länder endete im Dezember 2023 mit einem spürbaren Gehaltsplus und Sonderzahlungen. Das Tarifergebnis orientierte sich am vorangegangenen TVöD-Abschluss für Bund und Kommunen. Kernpunkte waren eine Inflationsausgleichszahlung von 3000 Euro netto sowie tabellenwirksame Erhöhungen in zwei Stufen: Ab November 2024 wurde ein Sockelbetrag von 200 Euro vereinbart, ab Februar 2025 zusätzlich eine prozentuale Erhöhung um 5,5 Prozent. Insgesamt stiegen die Einkommen im Schnitt um rund elf Prozent.

Auch für Auszubildende, dual Studierende und Praktikantinnen brachte das Ergebnis Verbesserungen. Neben gestaffelten Erhöhungen der Ausbildungsvergütung wurde eine unbefristete Übernahme bei einem Abschluss mit der Note „3“ oder besser eingeführt. Zusätzliche Zulagen – etwa für Pflegekräfte im Justizvollzug und Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst – stärkten bestimmte Berufsgruppen. Der Abschluss galt zudem als Blaupause für die zeit- und inhaltsgleiche Übertragung auf Beamtinnen und Versorgungsempfänger*innen.

TVöD-Abschluss 2025: Maßstab für die neue Länderrunde?

Doch wie sind die Aussichten auf die Länder-Tarifrunde 2025? Welche inhaltlichen Schwerpunkte könnten die Gewerkschaften bei ihren Forderungen setzen? Ein wichtiger Vorläufer könnte der im April abgeschlossene, neue TVöD sein. Ein halbes Jahr vor dem Beginn der Länderrunde verständigten sich ver.di, dbb und die Arbeitgeber von Bund und Kommunen auf einen neuen TVöD-Abschluss. Er enthält zentrale Elemente, die nun auch für die Länder von Bedeutung sein könnten: eine lineare Erhöhung der Tabellenentgelte um 3 Prozent ab April 2025 und weitere 2,8 Prozent ab Mai 2026. Daneben wurde ein Mindestbetrag von 110 Euro vereinbart, der insbesondere untere Entgeltgruppen überproportional stärkt.

Zudem sind neue Elemente zur Entlastung und Flexibilisierung der Arbeitszeit enthalten – etwa ein zusätzlicher Urlaubstag ab 2027, ein flexibles Langzeitkonto für Sabbaticals oder Pflegezeiten sowie eine verbesserte Gleitzeitregelung. Auszubildende sollen künftig bei betrieblichem Bedarf automatisch übernommen werden. Auch bei Zulagen für Schichtarbeit gab es deutliche Anhebungen, die perspektivisch dynamisiert werden sollen.

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Mit Blick auf über 570.000 unbesetzte Stellen im öffentlichen Dienst und die drohende Pensionierungswelle in den kommenden Jahren wird der Druck auf die Arbeitgeberseite steigen. Gute Bezahlung, planbare Arbeitszeiten und Sicherheit in der Übernahme werden zunehmend zu Schlüsselfaktoren im Wettbewerb um Fachkräfte. Die Gewerkschaften kündigen an, dass die Forderungen in der Tarifrunde öffentlicher Dienst Länder 2025 ambitioniert sein werden. Die Beschäftigten erwarten, dass der Abschluss bei Bund und Kommunen auch für sie zur Messlatte wird. ver.di informiert auf der Webseite zur Befragung.

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