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Prognose öffentlicher Dienst: So könnte die TVöD-Entgelttabelle 2025 aussehen

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Anfang 2025 entscheidet sich, wann und wie die Gehälter im öffentlichen Dienst steigen. Wir haben mal eine Prognose für die TVöD-Entgelttabelle durchgerechnet, wenn die Gehälter um 8 Prozent, mindestens aber um 350 Euro steigen.

Prognose öffentlicher Dienst: So könnte deine TVöD-Entgelttabelle 2025 aussehen

Tabellenentgelte 2025 auf Basis der Gewerkschaftsforderungen

Die Gewerkschaften fordern 8 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 350 Euro. Die Tarifverhandlungen beginnen am 25. Januar 2025. Die folgende Tabelle zeigt, wie sich die Tabellenwerte verändern würden, wenn die Gewerkschaften sich mit ihren Forderungen voll durchsetzen würden. Achtung: Alle Angaben ohne Gewähr

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Tarifverhandlungen öffentlicher Dienst: Prognose der TVöD-Entgelttabelle VKA 2025

Entgeltgruppe 1 2 3 4 5 6
E 15Ü - 7.292,81 8.058,97 8.784,82 9.268,75 9.381,63
E 15 5.944,32 6.333,03 6.766,63 7.358,57 7.967,47 8.368,06
E 14 5.404,15 5.756,13 6.215,80 6.725,89 7.294,49 7.702,70
E 13 4.999,06 5.384,83 5.823,98 6.300,76 6.861,81 7.166,28
E 12 4.520,32 4.947,85 5.466,60 6.042,20 6.717,61 7.038,08
E 11 4.382,38 4.763,24 5.146,87 5.563,09 6.132,72 6.453,21
E 10 4.245,33 4.541,53 4.890,51 5.284,92 5.724,11 5.868,32
E 9c 4.137,84 4.402,08 4.689,43 5.020,98 5.380,46 5.638,16
E 9b 3.916,89 4.164,56 4.319,97 4.784,28 5.078,61 5.419,56
E 9a 3.798,96 4.012,32 4.219,96 4.681,88 4.791,30 5.079,49
E 8 3.631,44 3.836,59 3.978,68 4.120,54 4.272,69 4.345,85
E 7 3.445,23 3.681,58 3.822,38 3.964,47 4.098,49 4.170,45
E 6 3.392,04 3.586,55 3.722,94 3.857,92 3.990,49 4.058,02
E 5 3.278,99 3.467,67 3.595,11 3.730,06 3.855,47 3.920,28
E 4 3.152,62 3.343,55 3.503,75 3.603,48 3.703,20 3.761,60
E 3 3.112,69 3.318,02 3.367,99 3.482,21 3.567,92 3.646,43
E 2Ü 2.951,60 3.185,82 3.271,62 3.386,03 3.464,63 3.579,97
E 2 2.932,16 3.134,28 3.184,67 3.256,58 3.414,63 3.579,97
E 1 - 2.705,52 2.738,86 2.780,55 2.819,42 2.919,47
Achtung Prognose - Alle Angaben ohne Gewähr
WP DataTables

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Prognose der Differenzbeträge bei 8 Prozent – mindestens 350 Euro

Enteltgruppe 1 2 3 4 5 6
E 15Ü +540,21 +596,96 +650,73 +686,57 +694,94
E 15 +440,32 +469,11 +501,23 +545,08 +590,18 +619,86
E 14 +400,31 +426,38 +460,43 +498,21 +540,33 +570,57
E 13 +370,30 +398,88 +431,41 +466,72 +508,28 +530,84
E 12 +350,00 +366,51 +404,93 +447,57 +497,60 +521,34
E 11 +350,00 +352,83 +381,25 +412,08 +454,28 +478,02
E 10 +350,00 +350,00 +362,26 +391,48 +424,01 +434,69
E 9c +350,00 +350,00 +350,00 +371,92 +398,55 +417,64
E 9b +350,00 +350,00 +350,00 +354,39 +376,19 +401,45
E 9a +350,00 +350,00 +350,00 +350,00 +354,91 +376,26
E 8 +350,00 +350,00 +350,00 +350,00 +350,00 +350,00
E 7 +350,00 +350,00 +350,00 +350,00 +350,00 +350,00
E 6 +350,00 +350,00 +350,00 +350,00 +350,00 +350,00
E 5 +350,00 +350,00 +350,00 +350,00 +350,00 +350,00
E 4 +350,00 +350,00 +350,00 +350,00 +350,00 +350,00
E 3 +350,00 +350,00 +350,00 +350,00 +350,00 +350,00
E 2Ü +350,00 +350,00 +350,00 +350,00 +350,00 +350,00
E 2 +350,00 +350,00 +350,00 +350,00 +350,00 +350,00
E 1 +350,00 +350,00 +350,00 +350,00 +350,00
Achtung Prognose - Alle Angaben ohne Gewähr
WP DataTables

Grafik: Entwicklung der Entgeltstufe 1 laut Prognose

 

Prognose für die TVöD-Tarifverhandlungen: Personalmangel, Stress und Inflation

Die TVöD-Tarifverhandlungen 2025 finden unter speziellen Bedingungen statt. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind nicht gut. Die Industrie lahmt, Auto- und Maschinenbauer streichen Stellen. Zudem ist die Ampel-Koalition auseinandergebrochen. Die TVöD-Tarifrunde läuft parallel zum Bundestagwahlkampf. Gleichzeitig stehen die öffentliche Verwaltung und andere Bereiche enorm unter Druck. Der Personalmangel ist jetzt schon riesig. In den kommenden Jahren werden noch einmal tausende Angestellte und Beamte in den Ruhestand wechseln. Fast drei Viertel der Beschäftigten im öffentlichen Dienst haben in einer Umfrage angegeben, dass in ihrer Behörde Stellen nicht zeitnah oder gar nicht besetzt werden können. Dies setzt einen Teufelskreis aus Mehrarbeit, Überlastung und Krankmeldungen in Gang. Den Tarifpartnern ist die Konstellation bewusst. Das Tarifergebnis muss die vielen Berufe bei Bund und Kommunen attraktiver machen. Deshalb haben die Gewerkschaften einen großen Reigen an Forderungen aufgeboten: eine deutliche Tariferhöhung, flexiblere Möglichkeiten zur Arbeitszeitgestaltung und Entlastung.

Harte Tarifverhandlungen voraus

Sicher ist: Die Tarifverhandlungen werden hart. Die Arbeitgeber – vor allem in den Kommunen – verweisen auf die Klammen Kassen. Das Statistische Bundesamt meldet immerhin: Die bereinigten Einnahmen der kommunalen Kernhaushalte waren im 1. Halbjahr 2024 mit 152,0 Milliarden Euro um 3,3 % oder 4,8 Milliarden Euro höher als im 1. Halbjahr 2023. „Die Einnahmen aus Steuern (netto) blieben mit 55,0 Milliarden Euro im 1. Halbjahr 2024 um 25 Millionen Euro niedriger als im 1. Halbjahr 2023. Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer (netto) stiegen dabei um 3,1 %. Ausschlaggebend für die stagnierenden Steuereinnahmen sind die Gemeindeanteile an den Gemeinschaftssteuern. Während der Anteil an der Umsatzsteuer um 3,5 % auf 2,4 Milliarden Euro stieg, sind die Anteile an der Einkommensteuer um 9,3 % auf 13,1 Milliarden Euro gesunken. Grund sind veränderte Verrechnungen zum Gemeindeanteil des Vorjahrs zwischen Ländern und Gemeinden.“

Die Gewerkschaften haben mit einer Forderung von 8 Prozent, mindestens 350 Euro ein deutliches Signal gesetzt, worauf es ihnen ankommt. Doch wie in allen Tarifrunden wird es auch wieder um die Details gehen. Etwa die Laufzeit des neuen Tarifvertrags. Ver.di und Co. legen ihre Forderungen immer auf 12 Monate aus. Die Arbeitgeber wollen aber langfristige Verträge schließen mit Laufzeit von mindestens zwei Jahren. 8 Prozent auf zwei Jahre bedeuten dann nur noch 4 Prozent Tariferhöhung. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sich die Verhandlungsparteien und anderem an dieser Stelle kräftig streiten werden.

Ein Blick auf andere Branchen zeigt: Lösungen sind möglich. In der Metall- und Elektrobranche haben die IG Metall und die Arbeitgeber folgenden Pilotabschluss vereinbart: Nach einer Einmalzahlung von 600 Euro bis zum 1. Februar 2025 steigen die Monatsentgelte ab April 2025 um 2,0 Prozent sowie um weitere 3,1 Prozent ab 1. April 2026. Zudem steigen die Sonderzahlungen um 8 Prozentpunkte. Die Laufzeit: 24 Monate.

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