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Corona-Virus: Beschäftigte in der Krankenpflege und den Rettungsdiensten häufig an COVID-19 erkrankt

Corona Impfung Medizin
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Krankenschwestern und Rettungssanitäter sind im Vergleich zu anderen Gruppen deutlich häufiger am Corona-Virus erkrankt. Das belegen Zahlen einer AOK-Auswertung.

Beschäftigte in Gesundheitsberufen waren in Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein von März bis Mai 2020 besonders häufig krankgeschrieben, weil sie am Corona-Virus erkrankt waren. Das ergab eine aktuelle Analyse der Arbeitsunfähigkeitsdaten der Mitglieder der AOK Nordwest. Vor allem Beschäftigte aus den Gesundheitsberufen waren von März bis Mai 2020 vergleichsweise häufig von Fehlzeiten im Zusammenhang mit Covid-19 betroffen. Die höchste AU-Quote – Betroffene in Prozent an allen Berufsgruppen – wurde

  • im Rettungsdienst (1,2 Prozent),
  • bei den Medizinischen Fachangestellten
  • und in den Berufen der Gesundheits- und Krankenpflege (jeweils 1,1 Prozent) erreicht.

Arbeitnehmer im Gartenbau waren hingegen kaum vom Corona-Virus betroffen. Von März bis Mai wurden rund 4000 Beschäftigte im Gesundheitswesen in Westfalen-Lippe und 680 in Schleswig-Holstein eine AU-Bescheinigung, weil sie an der Lungenkrankheit litten. Dabei waren Frauen häufiger betroffen als Männer. Kein Wunder, arbeiten doch in der Krankenpflege vor allem Frauen.

++Lesen Sie hier, warum Beschäftigte in der Krankenpflege bisher keinen Pflegebonus erhalten++

Corona-Virus: Gesicherte Nachweis der Diagnose

77 Prozent der betroffenen Beschäftigten wurde ein gesicherter Nachweis des SARS-CoV-2 auf der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung dokumentiert. Bei einem Viertel bestand der Verdacht. Unter den jüngeren Beschäftigten bis zu 20 Jahren waren Krankmeldungen mit Bezug zu Covid-19 am häufigsten, bei den 30- bis 40-jährigen Erwerbstätigen am seltensten.

Telefonische Krankmeldung hat sich bewährt

Um sich im März krankschreiben zu lassen, nutzten viele die Sonderregelung der telefonischen Krankschreibung. „Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Westfalen-Lippe hielten sich in der bisherigen Hochphase der Pandemie offenbar an die Empfehlung, bei Erkältungssymptomen sicherheitshalber zu Hause zu bleiben, um Ansteckungen zu vermeiden und nicht wegen der bloßen Attestierung einer Arbeitsunfähigkeit extra in die Praxis zu kommen“, so Dr. Vauth. Damit hat sich Krankschreibung per Telefon in Zeiten der Pandemie durchaus bewährt. Ab Mitte April lag die Anzahl krankgeschriebener Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wieder auf dem Niveau der Vorjahre.

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