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Home Office: Nützliche Tipps und Hinweise

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Arbeiten von zu Hause, oder auch: Telearbeit, Home Office oder mobiles Arbeiten liegt voll im Trend. Doch, wer im Privat-Büro arbeitet sollte einige nützliche Tipps und Tricks beachten.

Das Coronavirus macht das Home Office populär. Bisher war eine Mehrheit der Beschäftigten allerdings lieber im Büro, wie Zahlen des Digital-Branchenverbandes Bitkom zeigen. Wenn Mitarbeiter selbst entscheiden durften, wo sie arbeiten, wählte eine deutliche Mehrheit (62 Prozent) in der Vergangenheit das Firmenbüro. Allerdings wünscht sich jede/r Zweite, ein Recht auf mobiles Arbeiten. Soweit die Vergangenheit. Viele Betriebe und auch Verwaltungen, Behörden im öffentlichen Dienst lassen die Beschäftigten (sofern möglich) nun von zu Hause arbeiten, um zu verhindern, dass sich COVID-19 ausbreitet.

Home Office im öffentlichen Dienst

Im öffentlichen Dienst wird Home Office über Dienst- oder Betriebsvereinbarungen geregelt. Der TVöD trifft hierzu keine Regelungen. In der Regel werden hierzu Dienst-/Betriebsvereinbarungen existieren, teilte die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) auf Anfrage mit. „Dort, wo die Tätigkeit und die betriebliche Praxis mobiles Arbeiten ermöglicht, wird auch flächendeckend davon Gebrauch gemacht.“ Wer in den eigenen vier Wänden arbeitet, sollte einige nützliche Tipps beachten.

Home Office, mobiles Arbeiten oder Telearbeit?

„Mal eben ins Home Office wechseln?“: Was einfach klingt, ist juristisch vertrackt. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung klärt über die feinen Unterschiede bei der Definition auf: „Wird für einen beschränkten Zeitraum Home-Office empfohlen oder angeordnet, handelt es sich aus Arbeitsschutzsicht um mobile Arbeit. Sie ist abzugrenzen von der klassischen Form des Home-Office, der Telearbeit. Telearbeit heißt: Der Arbeitgeber richtet im Privatbereich von Beschäftigten einen Arbeitsplatz mit der entsprechenden Ausstattung ein und regelt die Arbeit von zuhause arbeitsvertraglich oder im Rahmen einer Vereinbarung. Hierfür macht die Arbeitsstättenverordnung entsprechende Vorgaben.“


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Arbeitsstättenverordnung regelt Telearbeitsplätze

„Telearbeitsplätze sind vom Arbeitgeber fest eingerichtete Bildschirmarbeitsplätze im Privatbereich der Beschäftigten, für die der Arbeitgeber eine mit den Beschäftigten vereinbarte wöchentliche Arbeitszeit und die Dauer der Einrichtung festgelegt hat. Ein Telearbeitsplatz ist vom Arbeitgeber erst dann eingerichtet, wenn Arbeitgeber und Beschäftigte die Bedingungen der Telearbeit arbeitsvertraglich oder im Rahmen einer Vereinbarung festgelegt haben und die benötigte Ausstattung des Telearbeitsplatzes mit Mobiliar, Arbeitsmitteln einschließlich der Kommunikationseinrichtungen durch den Arbeitgeber oder eine von ihm beauftragte Person im Privatbereich des Beschäftigten bereitgestellt und installiert ist.“

(Quelle: Arbeitsstättenverordnung / § 2 Begriffsbestimmungen Absatz 7)

Home Office: Betriebts- oder Dienstvereinbarung

Bei einem kurzfristigen Einsatz im Home Office gilt es verbindliche Regeln in einer Betriebs- oder Dienstvereinbarung zu schaffen. Zentrale Sachverhalte müssen dort geklärt sein. Bestenfalls existiert eine solche Vereinbarung. Wenn nicht, dann sollten Beschäftigte und Personal- und Betriebsräte Rat bei der Gewerkschaft einholen.

Arbeits- und Gesundheitsschutz und Atmosphäre

Damit mobiles Arbeit in den eigenen vier Wänden auch auf Dauer gelingt, gilt es einige wichtige Aspekte zu beachten. So etwa die Ausrichtung von Büromobiliar und Technik. Denn hier es geht vor allem um die Gesundheit. Rückschmerzen und Verspannungen rühren nicht zu Letzt von einer Fehlhaltung vor dem Computer. Die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen geben folgende Tipps, um das Arbeitszimmer fit zu machen für Telearbeit oder Home Office:

  • „Gerät so aufstellen, dass möglichst keine Fenster oder Lichtquellen sich darin spiegeln oder ins Gegenlicht geschaut werden muss. Tageslicht kommt am besten von der Seite.
  • Der Abstand zum Bildschirm sollte 50-70 cm betragen.
  • Separate Tastatur, Maus und wenn vorhanden auch einen separaten Bildschirm für Arbeiten am Notebook nutzen, da sie eine ergonomischere Arbeitshaltung ermöglichen.
  • Am besten schaut man entspannt von oben auf den Bildschirm herab, so als würde man ein Buch lesen. Für optimales Sehen sollte der Monitor so weit nach hinten geneigt sein, dass der Blick senkrecht auf den Bildschirm trifft. So ist sichergestellt, dass der Kopf beim Blick auf den Monitor leicht gesenkt ist, was Verspannungen vorbeugt.
  • Öfter die Sitzhaltung ändern und Bewegungspausen machen, um Verspannungen im Rücken vorzubeugen.

Home Office: Vorteile und Nachteile

Was verführerisch klingt, ist nicht für alle Beschäftigten das Richtige. Denn wie Vieles im Leben haben auch Home Office, mobiles Arbeiten oder Telearbeit Vor- und Nachteile.

Vorteile von Home Office

Zu den unbestreitbaren Vorteilen des Home Office gehört die Zeitersparnis: Wer zu Hause arbeitet spart sich den Weg zur Arbeit. In Zeiten, in denen Millionen Menschen weite Wege zur Arbeit haben, ist das ein riesiger Vorteil. Anstatt in vollen S-Bahnen zu hocken oder im Stau zu stehen, kann direkt nach Dienstschluss der Haushalt gemacht oder gekocht werden. Aber es gibt auch weitere Vorteile:

  • Einfache Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  • Keinen Stress im Berufsverkehr
  • Weniger Unterbrechung durch KollegInnen
  • Mehr Konzentration als Büro
  • Weniger Ansteckungsmöglichkeiten für Erkältungen, Grippe oder aktuell COVID-19

Nachteile von Home Office

Natürlich gilt es auch die Nachteile des „Heimarbeitens“ im Blick zu behalten. Diese sind von Person zu Person verschieden. So ist es ganz sicher eine persönliche Frage, wie gut oder schlecht Beschäftigte in der Lage sind, eigen Strukturen zu schaffen – etwa um das berufliche vom privaten zu trennen. Ein wichtiger Tipp, der banal klingt: Tragen sie auch im Home Office ihr normales Büro-Outfit. Psychologisch ist es zum Feierabend wichtig, das Arbeitsdress auszuziehen und den Büroalltag hinter sich zu lassen. Doch es gehören noch einige weitere Punkte zu den Nachteilen:

  • Keinen direkten Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen
  • Keine vorgegebenen Strukturen etwa, wenn Pausen anstehen
  • Viel Ablenkung durch Haushalt, Familie oder die Spiel-Konsole im Wohnzimmer
  • Vermischen von Familie und Beruf
  • Verschwimmen der Grenzen zwischen Arbeits- und Freizeit
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