Frank Werneke ist von den Delegierten des ver.di-Bundeskongresses wieder zum ver.di-Vorsitzenden gewählt worden. Er blickt auf erfolgreiche Tarifverhandlungen und viele neue Mitglieder.
Auf dem 6. Ordentlichen ver.di-Bundeskongress in Berlin wurde Frank Werneke Mitte September mit 92,5 Prozent erneut zum ver.di-Vorsitzenden gewählt. Werneke gehört seit 2001 dem Bundesvorstand an. Er war seit 2002 stellvertretender Vorsitzender und wurde beim ver.di-Bundeskongress 2019 zum Vorsitzenden gewählt. Zu seinen Stellvertreterinnen wurden Andrea Kocsis mit 91,3 Prozent und Christine Behle mit 93,5 Prozent ebenfalls erneut gewählt. Behle ist seit 2011 ver.di-Bundesvorstandsmitglied und seit 2019 stellvertretende Vorsitzende. Sie ist für den Fachbereich Öffentliche und private Dienstleistungen, Sozialversicherung und Verkehr sowie weitere Bereiche zuständig.
ver.di-Vorstandsmitglieder verhandelt für den öffentlichen Dienst
Frank Werneke und Christine Behle sind unter anderem verantwortlich für Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst. Die nächste Tarifrunde findet Ende Oktober statt. Dann verhandeln die Tarifparteien einen neuen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder. Im April hatten sich nach einem Schlichtungsverfahren die kommunalen Arbeitgeber, der Bund und die Gewerkschaften auf einen neuen TVöD geeinigt. Unter anderem sind eine Inflationsausgleichszahlung sowie deutlich Gehaltssteigerungen vereinbart worden. Die letzten Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst hatten während der Coronapandemie stattgefunden. Die Abschlüsse waren mit Blick auf die schwierige öffentliche Kassenlage eher geringer ausgefallen.
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ver.di: Neue Mitglieder und erfolgreiche Tarifrunden
Zu Beginn des Bundeskongresses stellte Werneke die Erfolge der vergangenen vier Jahre heraus. Demnach verzeichnet ver.di mit mehr als 140.000 Neueintritte, darunter 35.000 junge Menschen, den höchsten Zuwachs seit Gründung der Dienstleistungsgewerkschaft 2001. Besonders die intensiv geführten Tarifverhandlungen auch im öffentlichen Dienst haben zu dieser erfolgreichen Entwicklung beigetragen.
„Wir werden in diesem Jahr auch im Saldo mit einem deutlichen Mitgliederzuwachs von mehreren zehntausend Mitgliedern abschließen“, prognostizierte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke zum Auftakt der Beratungen beim Bundeskongress. Gleichzeitig zog Werneke ein positives Fazit der Tarifrunden des Jahres 2023 und stimmte die Delegierten auf weiterhin harte tarifpolitische Auseinandersetzungen ein. In seiner Grundsatzrede kritisierte Werneke, dass es einen erheblichen Nachholbedarf bei der sozial gerechten Ausgestaltung der Klimapolitik, massive Defizite zulasten der Beschäftigten bei der Digitalisierung und dem Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) sowie eine sozial schädliche Unwucht in Steuer-, Haushalts- und Rentenpolitik gäbe.
ver.di-Bundesvorstand und Gewerkschaftsrat
Wiedergewählt wurden auch Sylvia Bühler, Christoph Meister, Detlef Raabe und Christoph Schmitz. Neu im ver.di Bundesvorstand sind Rebecca Liebig und Silke Zimmer die auf Dagmar König und Stefanie Nutzenberger folgen.
Die Wahlergebnisse im Einzelnen:
- Frank Werneke, ver.di-Vorsitzender: 92,5 Prozent
- Andrea Kocsis, stellvertretende ver.di-Vorsitzende (Fachbereich Postdienste, Speditionen und Logistik): 91,3 Prozent
- Christine Behle, stellvertretende ver.di-Vorsitzende (Fachbereich Öffentliche und private Dienstleistungen, Sozialversicherung und Verkehr): 93,5 Prozent
- Sylvia Bühler (ver.di-Fachbereich Gesundheit, Soziale Dienste, Bildung und Wissenschaft): 86,9 Prozent
- Rebecca Liebig (ver.di Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik): 94,7 Prozent
- Christoph Meister (Finanzen): 76,0 Prozent
- Detlef Raabe (Personal): 93,2 Prozent
- Christoph Schmitz (ver.di-Fachbereich Finanzdienste, Kommunikation und Technologie, Kultur, Ver- und Entsorgung): 92,2 Prozent
- Silke Zimmer (ver.di-Fachbereich Handel): 91,0 Prozent
Zudem wählten die Delegierten einen neuen Gewerkschaftsrat. Das höchste beschlussfassende Organ zwischen den ver.di-Bundeskongressen wird künftig von Lisette Hörig geleitet.