Auf Bundesebene nutzen Behörden vor allem den Government Site Builder als CMS, um ihre Webseiten ins Internet zu bringen. Doch was kann der GSB, wer nutzt ihn? Eine Übersicht.
Ein Content-Management-System (CMS) ist nötig, um Inhalte für eine Webseite zu schreiben und zu veröffentlichen. Weltmarktführer für private Webseiten-Betreiber ist WordPress. Mehr als 28 Millionen Webseiten werden mit dieser intuitiven und erweiterbaren Software betrieben. Der deutsche Staat setzt mit dem Government Site Builder (GSB) auf ein eigenes System. In diesem Text zeigen wir, was der GBS kann und wie Webseiten von Behörden durch SEO (Suchmaschinenoptimierung) besser auf Google sichtbar werden.
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Government Site Builder: Rund 300 Behörden nutzen GSB
Laut Angaben des Bundesverwaltungsamtes gab es im Juni 2020 insgesamt 969 Behörden und Institutionen des Bundes in Deutschland. Rund ein Drittel dieser Behörden setzt auf den Government Site Builder, um die eigenen Dienste im Internet darzustellen.
Auf Bundesebene wird durch das ITZBund der Government Site Builder als CMS für die Bundesverwaltung angeboten. Darüber hinaus wird die Software im Rahmen der Kieler Beschlüsse auch an die Bundesländer weitergegeben. Beim GSB handelt es sich um eine Eigenentwicklung des Bundes im Auftrag des Bundesinnenministeriums (BMI).
Government Site Builder Hosting von Webseiten
Auf Bundesebene hostet das ITZBund ca. 220 GSB-Mandaten. Darüber hinaus gibt es rund 100 Institutionen, die ihre Webseiten mit dem GSB selbst betreiben – also die Webseite auf einem eigenen Server installiert haben. Aktuell gibt es ca. 330 Auftritte, die mit dem GSB realisiert sind.
Für das Hosting innerhalb des ITZBund findet das Hosting innerhalb der hoheitlichen Rechenzentren des ITZBund im Eigenbetrieb statt. Dieses stellt den Betrieb und Support (Hosting und SW-Produkt GSB) sicher.
Diese Behörden nutzen den Government Site Builder
Auswahl von Webseiten auf Bundesebene, die mit dem GSB betrieben werden, und geschätzten monatlichem Traffic der Webseite*
Domain | Monatlicher Traffic (geschätzt) |
Rki.de | 9.206.848 |
dwd.de | 2.698.433 |
bund.de | 2.103.838 |
deutsche-rentenversicherung.de | 1.191.331 |
Destatis.de | 817.329 |
bundesfinanzministerium.de | 754.244 |
bundeskanzlerin.de | 635.246 |
zoll.de | 473.285 |
bmas.de | 238.418 |
bafa.de | 214.106 |
bundesnetzagentur.de | 166.626 |
bamf.de | 165.847 |
bundesrat.de | 150.600 |
bka.de | 115.359 |
bafin.de | 100.481 |
bundespolizei.de | 90.265 |
bundesarchiv.de | 83.600 |
Dnb.de | 64.131 |
statistik.arbeitsagentur.de | 19.355 |
Quelle für monatlichen Traffic: Sistrix.de
Was bietet der GSB?
Wie viele andere Content-Management-Systeme geht es darum, Inhalte also Texte, Fotos, Grafiken so aufzubereiten, dass sie von NutzerInnen auf der Webseite gelesen werden können. In diesem Zusammenhang ist der Government Site Builder eines von vielen Systemen. Allerdings versucht der Bund einheitliche Standards zu schaffen. Nicht zuletzt geht es hierbei um Sicherheitsaspekte, da Webseiten des Staates immer wieder im Visier von Cyber-Attacken steht. Neben den Schutzmaßnahmen zeichnen folgende Features den GSB aus:
- Der GSB entspricht „Standards und Architekturen für E-Government-Anwendungen“ (SAGA)
- Der GSB baut Webseiten barrierefrei auf, damit zum Beispiel auch Menschen mit einer Sehbehinderung die Inhalte lesen können
- das Layout kann konfiguriert werden, entsprechend den Styleguide der Bundesregierung
- Baukastensystem mit zahlreichen vorkonfigurierten Modulen,
- wenig Aufwand um diese Module auf eigene Anforderungen anzupassen
- Pflege und Weiterentwicklung auch ohne Programmierkenntnisse
- Offene Architektur (Java, XML, LDAP) für die Integration oder Interaktion mit Drittsystemen (etwa Tools, um das Nutzerverhalten zu messen)
Tracking: Diese Statistik-Tools können mit dem GSB genutzt werden
Auf Anfrage teilte das ITZBund mit: „Für Behörden, die unser Hosting-Angebot nutzen, bieten wir das Tool Matomo an. Darüber hinaus ist es natürlich möglich, dass Behörden auf ihren Auftritten indviduell weitere Statistik-Tools (z.B. E-Tracker, Google Analytics) einbinden.“ Matomo wird im Vergleich mit dem Tracking Tool Google Analytics auf einem eigenen Server gespeichert. Die Daten gehen nicht an ein großen Konzern. Von daher ist Matomo eine gute Lösung für Behörden, um das Nutzerverhalten auf der Webseite zu erfassen und die Seite dementsprechend auszubauen.
SEO: So werden Inhalte von Behörden auf Google gefunden
Viele Webseiten der Bundesebene haben gerade in der Corona-Krise einen großen Vorteil: Google bewertet die Inhalte etwa des Robert-Koch-Instituts als besonders wichtig und relevant. Deshalb taucht das RKI bei fast allen Fragen zum Thema Coronavirus weit vorne in den Google Suchergebnissen auf. Ein großer Vorteil: Denn nur die ersten drei maximal vier Treffer in den Suchergebnissen greifen die meisten NutzerInnen ab. Damit auch „kleinere“ öffentliche Webseiten gefunden werden, lohnt es sich um die Suchmaschinenoptimierung zu kümmern – kurz SEO.
Sichtbarkeit und Reichweite durch SEO verbessern
So kämpfen auch viele öffentliche Webseiten um Sichtbarkeit in den Suchmaschinen. Gerade kleinere Internetauftritte haben nicht allzu viel Reichweite auf Google. Dabei gilt: Im Vergleich der verschiedenen Kanäle, die genutzt werden können, um auf Dienstleistungen und Inhalte hinzuweisen, schlägt das Ranking in den Suchmaschinen mit großem Vorsprung die sozialen Netzwerke wie Facebook oder Twitter. Es lohnt sich also auch im Interesse der BürgerInnen, wenn sich Behörden auf allen föderalen Ebenen mit den Suchmaschinen beschäftigten.
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