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Lebenslauf für den Öffentlichen Dienst: Inhalt, Aufbau, Tipps

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Der Lebenslauf, auch Curriculum Vitae genannt, ist das zentrale Dokument jeder Bewerbung im öffentlichen Dienst. Personalverantwortliche in Behörden, bei Kommunen und Unternehmen lesen ihn oft zuerst, um eine Vorauswahl zu treffen. Deshalb ist es wichtig mit einem professionellen Lebenslauf zu überzeugen, ist er doch neben dem Bewerbungsschreiben so etwas wie die „Eintrittskarte“ zu ihrer neuen Stelle. Wir haben Tipps für Aufbau, Inhalt und Formulierungen eines Lebenslaufs.

Inhaltsverzeichnis

  1. Funktion des Lebenslaufs
  2. Anordnung in den Bewerbungsunterlagen
  3. Aufbau und Inhalte
  4. Länge des Lebenslaufs
  5. Wie geht man mit Lücken im Lebenslauf um?
  6. Dos and Don´ts
  7. Fazit

1. Funktion des Lebenslauf für eine Bewerbung im öffentlichen Dienst

Lebensläufe sind keine moderne Erscheinung. Der Ursprung des Lebenslaufs geht wohl auf Leonardo da Vinci (1452-1519) zurück. In einer Art Empfehlungsschreiben an die Sforzas (eine Familien-Dynastie in Mailand) listete er ausführlich seine Fähigkeiten und Kenntnisse als Architekt und Bauingenieur auf. Er hatte damit Erfolg und arbeitete viele Jahre für die Familie Sforza.

Wollen Sie heute im Öffentlichen Dienst durchstarten, gilt es mit Ihren Bewerbungsunterlagen zu überzeugen. Der Lebenslauf ist Ihre erweiterte Visitenkarte. Er bietet Personalern in Behörden, öffentlichen Unternehmen, Krankenhäusern oder bei der Polizei einen kurzen und prägnanten Überblick über ihre beruflichen Stationen, Fähigkeiten, Kenntnisse und Erfolge. 

2. Anordung des Lebenslaufs in den Bewerbungsunterlagen

Der Lebenslauf folgt in der Bewerbungsmappe auf das Anschreiben und steht vor den beigefügten Zeugnissen. Ob Sie dem Lebenslauf ein Deckblatt voran stellen bleibt Ihnen überlassen. Wenn Sie sich dafür entscheiden, liegt das Deckblatt auf dem Lebenslauf.

  1. Anschreiben
  2. Deckblatt (optional)
  3. Lebenslauf
  4. Zeugnisse (das jeweils Aktuellste zuerst)
  5. Referenzen, Arbeitsproben, Zertifikate

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3. Aufbau und Inhalt

Die gängigste Form im deutschsprachigen Raum ist der tabellarische Lebenslauf. Das bedeutet konkret: links die Zeitangaben, rechts die Fakten. Seine klar definierte Struktur ermöglicht es Personalverantwortlichen im öffentlichen Dienst ihren beruflichen Werdegang in wenigen Augenblicken zu erfassen. Verzichten Sie in den allermeisten Fällen auf optische Spielereien. Diese lenken nur vom Wesentlichen ab. Eine Ausnahme bilden kreative Berufe. Dort kann es durchaus von Vorteil sein, nicht nur mit dem Inhalt, sondern auch mit der Form zu überzeugen bzw. sich aus der Masse der BewerberInnen heraus zu heben.

3.1 Im Lebenslauf sollte folgende Informationen enthalten sein:

  • Persönliche Daten (Name und Nachname, vollständige Adresse, Geburtsdatum, Geburtsort, Telefonnummer und E-Mail-Adresse, optional ein Bewerbungsfoto)
  • Bildungsweg (Schule, Ausbildung, Hochschule inklusive der jeweils letzten Abschlüsse)
  • Beruflicher Werdegang (Arbeitgeber, Position, Verantwortungsbereich, Dauer)
  • Praktika und Nebentätigkeiten
  • Kenntnisse und Fähigkeiten (Weiterbildungen, Zertifikate, EDV-Kenntnisse, Sprachen, Führerschein usw.)
  • Interessen (Hobbys, Ehrenämter, Projekte)
  • Datum und Unterschrift

3.2 Lebenslauf im öffentlichen Dienst: Chronologisch oder Antichronologisch?

In den letzten Jahren hat sich die absteigende bzw. antichronologische Form durchgesetzt, d.h. die aktuellen, beruflichen Erfahrungen stehen an oberster Stelle. Weitere berufliche Stationen und der Bildungsweg folgen in absteigender Reihenfolge. Faustregel: Von neu zu alt. Bei einer Vielzahl an BewerberInnen und wenig Zeit zur Sichtung der Bewerbungsunterlagen sind die aktuellen Berufserfahrungen eines Bewerbers für Personalverantwortliche im öffentlichen Dienst deutlich interessanter und entscheidender als Stationen kurz nach der Ausbildung oder dem Studium.

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4. Länge des Lebenslauf

Die Länge des Lebenslaufs variiert je nach Beschäftigungsfeld. In der Regel sollte aber der maximale Umfang von 2 Seiten nicht überschritten werden. Andernfalls verfehlt der Lebenslauf das Ziel, einen prägnanten und aussagekräftigen Überblick über den Werdegang des Bewerbers zu geben. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche. Der ideale Lebenslauf braucht keine Ausschweifungen, weil er sich durch die Lektüre selbst erklärt.

5. Lücken im Lebenslauf

Die wenigsten Lebensläufe sind makellos! Ob Sabbatical, Arbeitslosigkeit, Krankheit, längere Reisen oder Elternzeit. Lücken im Lebenslauf sind generell kein Problem. Sie müssen aber angegeben und erklärt werden, da sie sonst Neugierde wecken und Raum für Spekulationen bieten.

Personalverantwortliche im Öffentlichen Dienst, bei Kommunen oder Behörden sind geübt darin, Unstimmigkeiten in Lebensläufen aufzuspüren. Falsche Angaben stellen einen Kündigungsgrund dar und können Ihnen auch noch Jahre später auf die Füße fallen. Offenheit ist hier also die beste Strategie.

Doch, was gilt überhaupt als Lücke? Eine gewisse Orientierungszeit nach dem Abschluss oder mehrwöchige Bewerbungsphasen nach einer Kündigung sind völlig normal. Als Lücke wird jedoch jede Unterbrechung angesehen, die länger als 2-3 Monate dauert und sich nicht von selbst erklärt.

Generell sind bei der Darstellung von Lücken positive Formulierungen und Aspekte wichtig. Statt passiver Attribute wie „arbeitslos“, sollten Sie lieber Formulierungen wie „berufliche Neuorientierung“ verwenden. Krankheiten müssen sie nicht konkret benennen. Hier reicht es, wenn Sie diese zeitlich darstellen und sie beispielsweise als „Auszeit aus gesundheitlichen Gründen“ angeben. Der Zusatz „vollständige Genesung und Einsatzbereitschaft“ setzt abschließend noch ein positives Signal.

Fragen Sie sich rückblickend auch, was genau Sie in der entsprechenden Lücke gemacht haben. Vielleicht haben Sie ihre Sprachkenntnisse aufgebessert und erweitert. Oder Sie haben eine ehrenamtliche Tätigkeit, z.B. im Tierheim oder in der Tafel, ausgeübt. Mit all diesen Aspekten können Sie punkten und die vermeintliche Lücke füllen.

Wenn Sie all diese Tipps beherzigen, dann sind Lücken nur äußerst selten ein echter Stolperstein.

6. Dos and Don´ts im Lebenslauf

Es gibt einige Standards, die sie im Lebenslauf nicht nur im öffentlichen Dienst beachten sollten. Wir haben Sie hier als Dos (also gängige Elemente) und Dont`s (zu vermeidende Elemente) aufgeführt.

Dos

  1. Wählen Sie eine klare und übersichtliche Struktur.
  2. Bleiben Sie ehrlich und transparent.
  3. Verwenden Sie ein professionelles Bewerbungsfoto. Nicht geeignet sind Selfies, Urlaubsbilder und Schnappschüsse. Auch selbst gemachte, verpixelte Bilder sind wenig geeignet.
  4. Achten Sie auf richtige und vollständige Kontaktdaten.
  5. Geben Sie bei Zeitangaben immer den Monat und das Jahr an.

Dont`s

  1. Vermeiden Sie Rechtschreib- und Grammatikfehler. Lassen Sie bestenfalls eine andere Person nochmal Korrektur lesen.
  2. Lügen Sie nicht in Bezug auf Sprachkenntnisse oder bestimmte Fähigkeiten. Das lässt sich leicht überprüfen und lässt Sie in schlechtem Licht dastehen.
  3. Verzichten Sie auf zu viele unterschiedliche Schriftarten und Schriftfarben.
  4. Lassen Sie unnötig, private Informationen wie z.B. Familienstand, Religion, Name und Beruf der Eltern weg. Das ist zwar früher durchaus üblich gewesen, heute aber veraltet.
  5. Vermeiden Sie größere Lücken im Lebenslauf, die nicht erklärt werden
  6. Geben Sie eine seriös klingende E-Mail-Adresse an. Idealerweise sollte Ihr Vor- und Nachname enthalten sein. Auf Spitznamen, Spitznamen (Nicknames) oder Ihr Geburtsdatum sollten Sie dabei verzichten. Mit Adressen wie schnuffelmaus85@freemail.de oder sunny_baer@web.de könnte es sonst schnell peinlich werden

7. Fazit: Lebenslauf für einen Job im Öffentlichen Dienst

Der Lebenslauf für einen Job im Öffentlichen Dienst ist neben dem Anschreiben das zentrale Dokument Ihrer Bewerbung. Um erfolgreich zu sein, sollten Sie etwas Zeit und Aufwand investieren. Beherzigen Sie die oben genannten Tipps, steht einem überzeugendem Lebenslauf aber nichts mehr im Weg.

Achten Sie darauf Ihren Lebenslauf immer aktuell zu halten, auch wenn Sie ihn gerade nicht benötigen. Das spart Zeit und Sie sind stets vorbereitet, falls sich eine neue berufliche Herausforderung bietet.

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