Das Präventionsnetzwerk „Sicher im Dienst“ feiert einjähriges Bestehen. Seit der Gründung im Januar 2022 ist das Netzwerk auf knapp 1.000 Mitglieder aus allen Bereichen des öffentlichen Dienstes gewachsen. Auch der DGB kämpft für mehr Schutz von Beamten und Angestellten.
Das landesweite und ressortübergreifende Präventionsnetzwerk „Sicher im Dienst“ feiert einjähriges Bestehen. Neben zahlreicher Veranstaltungen zur Gewaltprävention für die Mitglieder konnten Beispiele für erfolgreiche Maßnahmen von der einen in die andere Behörde weitergegeben werden. Auch Sicherheitstrainings für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den verschiedenen Behörden und Organisationen sind Teil der Netzwerkarbeit.
Lob für „Sicher im Dienst“
NRW-Innenminister Herbert Reul lobt die Arbeit von „Sicher im Dienst“: „Der öffentliche Dienst rüstet auf, macht sich wehrhafter. Mit Prävention und mit vielen guten Ideen. Der Austausch zwischen den Behörden ist Gold wert, denn was in Gütersloh funktioniert, funktioniert oft auch in Jüchen. Und das Rad muss nicht immer neu erfunden werden.“
Das „Gütersloher Modell“ ist vor einigen Jahren bei der örtlichen Polizei entstanden, wurde im Zuge von „Sicher im Dienst“ weiterentwickelt und im Land noch publiker. Dabei handelt es sich um ein Orientierungssystem für Einsatzkräfte der Polizei oder der Feuerwehr, das dabei hilft, sich in Gefahrensituation schneller zurechtzufinden. Notausgänge und Eingänge behördlicher Gebäude werden beispielsweise in grellen Farben und mit übergroßen Buchstaben gekennzeichnet – eine praktische Hilfe für Einsatzkräfte, insbesondere wenn jede Minute zählt. Die Stadt Jüchen hat das System im Zuge des Netzwerkaustausches für ihre Schulen übernommen.
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Gute Beispiel von „Sicher im Dienst“
Die Stadt Wuppertal etwa verteilt „blaue Briefe“ an Bürgerinnen und Bürger, die bei ihrem Besuch im Sozialamt negativ aufgefallen sind. Das hat in vielen Fällen bereits dafür gesorgt, dass sich die Bürgerinnen und Bürger am nächsten Tag entschuldigten und solche Situationen einmalig blieben. Über „Sicher im Dienst“ sind schon zahlreiche Anfragen potenzieller Nachahmer bei den Wuppertaler Ideengebern eingegangen.
Außerdem können die Netzwerk-Mitglieder an Sicherheitstrainings teilnehmen, die die Mitarbeiter für brenzlige Situationen schulen. Wenn zum Beispiel tätliche Angriffe drohen, lernen Sie hier Möglichkeiten zu deeskalieren. Die Trainings hat das Polizeipräsidium Recklinghausen entwickelt, seitdem werden sie innerhalb des Netzwerks sehr gut angenommen.
Präventionskampagne: Schutz und Sicherheit für Beamte und Angestellte im Staatsdienst
„Sicher im Dienst“ ist eine Präventionskampagne der nordrhein-westfälischen Landesregierung und ein Baustein der Initiative „Mehr Schutz und Sicherheit von Beschäftigten im öffentlichen Dienst“. Die Kampagne zielt darauf ab, den öffentlichen Dienst zu stärken, sicherer zu machen und für das Thema „Gewalt gegen Beschäftigte“ zu sensibilisieren. „Sicher im Dienst“ bietet den Mitgliedern eine Plattform, um sich über Handlungsempfehlungen zu informieren und über Erfahrungen und Praxisansätze zur Gewaltvorsorge auszutauschen. Mitglieder sind unter anderem Landes- und Kommunalverwaltungen, Sozialversicherungsträger und öffentlich-rechtliche Einrichtungen, kommunale Spitzenverbände und Berufsvertretungen.
DGB-Initiative: Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch
Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund wirbt seit mehreren Jahren für mehr Schutz von Beamte und Angestellte. Auf der Kampagnenseite „Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch“ heißt es: „Die Kriminalität nimmt ab. Langsam aber stetig. Und trotzdem stellen wir eine unübersehbare Verrohung der Gesellschaft fest, die sich in den letzten Jahren statistisch auch durch die hohe Zahl von Beleidigungen und Gewaltdelikten gegenüber Beschäftigten im öffentlichen und privatisierten Sektor bemerkbar macht. 2019 wurde etwa erneut eine Rekordzahl von Polizistinnen und Polizisten Opfer einer Gewalttat.“