Der Tarifvertrag im öffentlichen Dienst steht: Die rund 2,5 Millionen Angestellten bei Bund und Kommunen erhalten insgesamt 5,8 Prozent mehr Gehalt in zwei Schritten, bei einer langen Laufzeit des neuen Tarifvertrags. Alle Fakten.
Nach der vierten Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst steht endlich der Tarifvertrag fest. Gewerkschaften und Arbeitgeber folgen dem Schlichtervorschlag. Damit steigen die Gehälter der 2,3 Millionen Angestellten im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen in zwei Schritten. Zudem gibt es verschiedene Komponenten – zur Arbeitszeitflexibilisierung und zur Entlastung von Beschäftigten.
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Tarifverhandlungen öffentlicher Dienst: Mehr Gehalt, mehr Flexibiltät
Insgesamt vier Verhandlungsrunden und eine Schlichtung waren nötig, um sich auf ein Ergebnis zu verständigen. Dieses fällt für die Beschäftigten von Bund und Kommunen geringer aus als gehofft, bleibt es doch deutlich hinter den Forderungen der Gewerkschaften zurück. Nun haben sich die Tarifparteien nach intensiven Verhandlungen auf einen Tarifabschluss für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst geeinigt. Grundlage ist der zuvor vorgelegte Schlichterspruch. Die Tabellenentgelte steigen ab dem 1. April 2025 um 3 Prozent, ab dem 1. Mai 2026 um weitere 2,8 Prozent. Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 27 Monate bis zum 31. März 2027. Zusätzlich gibt es einen Mindestbetrag von 110 Euro im ersten Schritt, der zu überproportionalen Erhöhungen insbesondere in den unteren Entgeltgruppen führt – in einigen Fällen bis zu 4,67 Prozent.
TVöD-Tarifabschluss: Nun entscheiden die Gewerkschaftsmitglieder über die Annahme des neuen Tarifvertrags
Nach dem erzielten Tarifabschluss im öffentlichen Dienst vom 6. April 2025 haben nun die ver.di-Mitglieder das letzte Wort. Bis zum 9. Mai 2025 läuft die offizielle Mitgliederbefragung. Alle ver.di-Mitglieder sind stimmberechtigt und können über die Annahme oder Ablehnung der Einigung mitentscheiden. Die Befragung ist ein zentrales Element der gewerkschaftlichen Mitbestimmung.
Erst nach Abschluss der Abstimmung wird die Bundestarifkommission für den öffentlichen Dienst das Tarifergebnis offiziell bestätigen oder zurückweisen. Damit liegt die endgültige Entscheidung über die Umsetzung des Tarifabschlusses nun bei den Beschäftigten selbst. Wer auf dem Laufenden bleiben möchte, abonniert unseren Newsletter.
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Tarifvertrag öffentlicher Dienst: Verbesserungen für Auszubildende
Auch die Vergütungen für Auszubildende, dual Studierende sowie Praktikantinnen und Praktikanten steigen: zum 1. April 2025 um 75 Euro, zum 1. Mai 2026 um weitere 75 Euro. Wer mit mindestens der Note „Befriedigend“ abschließt, soll bei betrieblichem Bedarf unbefristet übernommen werden.
Tarifvertrag öffentlicher Dienst: Wöchentliche Arbeitszeit freiwillig erhöhen
Ab dem Jahr 2026 können Beschäftigte und Arbeitgeber einvernehmlich vereinbaren, die wöchentliche Arbeitszeit vorübergehend auf bis zu 42 Stunden zu erhöhen. Diese Regelung ist freiwillig und kann für einen Zeitraum von bis zu 18 Monaten getroffen werden. Für die zusätzlichen Stunden erhalten die Beschäftigten nicht nur das entsprechend höhere Entgelt, sondern auch erhöhte Zuschläge: In den Entgeltgruppen EG 1 bis 9b beträgt der Zuschlag 25 Prozent, in den Entgeltgruppen EG 9c bis 15 liegt er bei 10 Prozent des Tabellenentgelts der Stufe 3 der jeweiligen Entgeltgruppe.
Mehr Urlaub und höhere Jahressonderzahlung
Ab dem Jahr 2027 erhalten alle Beschäftigten einen zusätzlichen Urlaubstag. Die Jahressonderzahlung wird ab 2026 erhöht:
- Beim Bund steigen die Sätze je nach Entgeltgruppe auf bis zu 95 Prozent
- Bei der VKA gelten künftig 85 Prozent, in bestimmten Bereichen bis zu 90 Prozent
Neu ist die Option, die Jahressonderzahlung in bis zu drei freie Tage umzuwandeln – mit Ausnahme von Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, die stattdessen eine höhere Sonderzahlung erhalten (bis zu 90 Prozent in EG 1–8) sollen.
Höhere Schichtzulagen ab 2025
Zum 1. Juli 2025 werden auch die Schichtzulagen deutlich erhöht:
- Schichtarbeit: von 40 auf 100 Euro
- Wechselschichtarbeit: von 105 auf 200 Euro, in Pflegeeinrichtungen sogar auf 250 Euro
- Auch die Stundensätze für nicht ständige Schichtarbeit werden angehoben
- Ab 2027 werden diese Zulagen zusätzlich dynamisiert.
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TVöD-Entgelttabellen 2025 und 2026 als Prognose
Aus dem Tarifergebnis ergeben sich nun auch die verschiedenen TVöD-Entgelttabellen. Wir aktualisieren in den kommenden Tagen unsere Seiten – Alle Angaben ohne Gewähr
TVöD-Entgelttabelle VKA 2025 – Prognose
TVöD VKA 2025 Achtung Prognose | ||||||
Gültig: 01.04.2025 bis 30.04.2026 | ||||||
Euro | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |
E 15Ü | 6955,18 | 7685,87 | 8378,11 | 8839,65 | 8947,29 | |
E 15 | 5669,12 | 6039,84 | 6453,36 | 7017,89 | 7598,61 | 7980,65 |
E 14 | 5153,96 | 5489,64 | 5928,03 | 6414,51 | 6956,78 | 7346,09 |
E 13 | 4767,62 | 5135,53 | 5554,35 | 6009,06 | 6544,14 | 6834,50 |
E 12 | 4295,43 | 4718,78 | 5213,52 | 5762,47 | 6406,61 | 6712,24 |
E 11 | 4153,35 | 4542,72 | 4908,59 | 5305,54 | 5848,79 | 6154,45 |
E 10 | 4012,19 | 4317,28 | 4664,10 | 5040,24 | 5459,1 | 5596,64 |
E 9c | 3901,48 | 4173,64 | 4469,61 | 4788,53 | 5131,37 | 5377,14 |
E 9b | 3676,89 | 3929,00 | 4089,07 | 4562,79 | 4843,49 | 5168,65 |
E 9a | 3558,96 | 3772,32 | 3986,06 | 4461,84 | 4569,48 | 4844,33 |
E 8 | 3391,44 | 3596,59 | 3738,68 | 3883,66 | 4040,37 | 4115,73 |
E 7 | 3205,23 | 3441,58 | 3582,38 | 3724,47 | 3860,94 | 3935,06 |
E 6 | 3152,04 | 3346,55 | 3482,94 | 3617,92 | 3750,49 | 3819,26 |
E 5 | 3038,99 | 3227,67 | 3355,11 | 3490,06 | 3615,47 | 3680,28 |
E 4 | 2912,62 | 3103,55 | 3263,75 | 3363,48 | 3463,2 | 3521,60 |
E 3 | 2872,69 | 3078,02 | 3127,99 | 3242,21 | 3327,92 | 3406,43 |
E 2Ü | 2711,60 | 2945,82 | 3031,62 | 3146,03 | 3224,63 | 3339,97 |
E 2 | 2692,16 | 2894,28 | 2944,67 | 3016,58 | 3174,63 | 3339,97 |
E 1 | 2465,52 | 2498,86 | 2540,55 | 2579,42 | 2679,47 | |
Alle Angaben ohne Gewähr |
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Stimmen der Gewerkschaften zum Tarifabschluss
„Es ist ein schwieriges Ergebnis in schwierigen Zeiten“, sagte der ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführer Frank Werneke. Die insgesamt vier Verhandlungsrunden samt Schlichtung seien sehr zäh verlaufen und hätten aufgrund der Verweigerungshaltung auf Arbeitgeberseite bei vielen Themen mehrfach vor dem Scheitern gestanden, erklärte Werneke. „Erst nach einer erfolgreichen Warnstreikrunde mit zehntausenden Kolleginnen und Kollegen ist Bewegung in die Verhandlungen gekommen. Letztendlich konnte ein Tarifergebnis mit prozentualen Einkommenssteigerungen oberhalb der zu erwartenden Preissteigerungsrate durchgesetzt werden, außerdem Verbesserungen bei einigen Zuschlägen und der Arbeitszeit.“ Die GEW-Vorsitzende Maike Finnern betont zum Tarifabschluss: „Die Gewerkschaften haben in diesen Verhandlungen hart gekämpft und konnten am Ende einige wichtige Punkte durchsetzen“
Foto: Midjourney / KI-generiert
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