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Schlichtung öffentlicher Dienst: Was bringt sie den Pflegekräften?

Pflege im öffentlichen Dienst Schlichtung

Mit einer Schlichtung sollen die festgefahrenen Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst nun wieder in die Spur kommen – mit unmittelbaren Auswirkungen auf das Pflegepersonal in kommunalen Krankenhäusern und der Altenpflege. Um was geht es für die Beschäftigten im Bereich TVöD Pflege? Ein Blick auf die zentralen Fragen zu Gehalt, Arbeitszeit und Entlastung.

Warum die Schlichtung für die Pflege im öffentlichen Dienst jetzt so wichtig ist

Nach drei ergebnislosen Verhandlungsrunden haben Gewerkschaften und Arbeitgeber in der Nacht zum 18. März die offizielle Schlichtung eingeleitet. Die Gespräche finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt – nach einem klar geregelten Verfahren, das bis spätestens 1. April eine Schlichtungsempfehlung liefern soll. Wird keine Einigung erzielt, drohen unbefristete Streiks – auch in kommunalen Kliniken und Pflegeeinrichtungen.

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Pflege: Zeitplan der Schlichtung im öffentlichen Dienst 

  • Start der Schlichtung:
    Voraussichtlich Montag, 24. März 2025

  • Dauer der Schlichtung:
    7 Tage
    (Regelung laut Schlichtungsvereinbarung zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern von 2011)

  • Ziel der Schlichtung:
    Einigungsempfehlung zu Gehalt, Laufzeit und Arbeitsbedingungen im TVöD Pflege

  • Ende der Schlichtung / Vorlage der Einigungsempfehlung:
    voraussichtlich Dienstag, 1. April 2025

  • weitere Tarifverhandlungsrunde:
    Samstag, 5. April 2025 in Potsdam
    (Hier beraten Gewerkschaften und Arbeitgeber über Annahme oder Ablehnung des Schlichterspruchs)

  • Beteiligte Schlichter:
    Roland Koch (CDU) und Hans-Henning Lühr (SPD)

  • Betroffene Berufsgruppe:
    Pflegekräfte in kommunalen Krankenhäusern, der stationären Altenpflege und Einrichtungen nach TVöD Pflege

TVöD Pflege: Gehaltsforderungen mit besonderer Bedeutung für die Pflege

Die Gewerkschaften fordern acht Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 350 Euro im Monat. Gerade für Pflegekräfte in unteren und mittleren Entgeltgruppen des TVöD Pflege würde der Mindestbetrag eine deutliche Entlastung bedeuten. Die Arbeitgeberseite bietet bislang 5,5 Prozent – allerdings verteilt auf eine deutlich längere Laufzeit, was die Wirkung deutlich abschwächen würde.

Laufzeit und Stufenmodell: Was steckt für Pflegekräfte dahinter?

Ein zentraler Streitpunkt: die Laufzeit des neuen Tarifvertrags. Die Gewerkschaften wollen eine kurze Laufzeit von zwölf Monaten, um auf Inflationsentwicklung und steigende Belastungen flexibel reagieren zu können. Die Arbeitgeber hingegen streben bis zu 36 Monate an. Das würde bedeuten, dass Pflegekräfte jährlich nur mit geringen Steigerungen rechnen könnten – zu wenig, um Kaufkraftverluste auszugleichen.

Zudem geht es um die Frage, wann die erste Erhöhung greift und ob diese rückwirkend zum 1. Januar 2025 gezahlt wird. Verzögerte Zahlungen wären gerade für Pflegekräfte mit ohnehin hoher Belastung ein negatives Signal.

Entlastung in der Pflege: Freie Tage als Streitpunkt

Neben der Vergütung geht es in der Schlichtung auch um zusätzliche freie Tage. Die Gewerkschaften fordern drei zusätzliche freie Tage für alle sowie einen weiteren für Gewerkschaftsmitglieder. Pflegekräfte in der stationären Versorgung und Altenpflege, die oft im Schichtdienst arbeiten und unter chronischer Belastung leiden, würden besonders profitieren. Die kommunalen Arbeitgeber hingegen warnen vor Personalmangel und Einschränkungen im Betrieb.

Ein möglicher Kompromiss: Wahloptionen wie in der Metallindustrie, wo Beschäftigte Zusatzentgelte oder freie Tage wählen können. Ein solches Modell könnte auch für Pflegekräfte ein Weg zu mehr Flexibilität und Erholung sein.

Schlichtung Pflege öffentlicher Dienst: Wie geht es weiter – und was heißt das für die Pflege?

Bis zum 1. April soll der Schlichterspruch vorliegen. Danach entscheiden Gewerkschaften und Arbeitgeber, ob sie dem Vorschlag folgen. Klar ist: Für die rund 300.000 Pflegekräfte im öffentlichen Dienst steht viel auf dem Spiel – vom Gehalt über die Entlastung bis zur Anerkennung ihrer systemrelevanten Arbeit.

Foto: Midjourney / KI-generiert

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