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Sterbefälle Deutschland: 1,06 Millionen Menschen sind gestorben

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Mehr als eine Millionen Sterbefälle gab es 2022 in Deutschland, meldet das Statistische Bundesamt. Zudem ist die Lebenserwartung gesunken.

Anstieg der Sterbefallzahlen in Deutschland im Jahr 2022

Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind im Jahr 2022 in Deutschland 1,06 Millionen Menschen gestorben. Dies entspricht einem Anstieg der Sterbefallzahlen um 3,4 % im Vergleich zum Vorjahr. Insbesondere bei den Frauen (+4,3 %) stieg die Zahl der Sterbefälle stärker an als bei den Männern (+2,5 %). Der Anstieg der Sterbefallzahlen im Dezember 2022 lag bei 19 % über dem Vergleichswert der vier Vorjahre.

Anstieg der Sterbefallzahlen geht über Alterungseffekt hinaus

Trotz des zunehmenden Anteils älterer Menschen in der Bevölkerung und einer tendenziell steigenden Lebenserwartung, geht der Anstieg der Sterbefallzahlen im Jahr 2022 über den Alterungseffekt hinaus. Bereits in den ersten beiden Pandemiejahren war der Anstieg der Sterbefälle stärker als in fast allen Jahren zuvor. Nach vorläufigen Berechnungen kann nur etwa ein Fünftel des gesamten Anstiegs im Jahr 2022 mit der steigenden Zahl älterer Menschen erklärt werden.

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Erhöhte Sterbefallzahlen während der Coronawelle von März bis Mai

Die Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zeigt, dass die Sterbefallzahlen in Deutschland im Jahr 2022 gestiegen sind. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Sterbefälle um 3,4% oder mehr als 35 000 Fälle erhöht. Im Gegensatz zu den ersten beiden Jahren der Pandemie haben die Sterbefallzahlen bei Frauen stärker zugenommen als bei Männern.

Deutlich erhöhte Sterbefallzahlen in den von Hitzerekorden geprägten Sommermonaten

Die Sterbefallzahlen haben sich besonders während der Coronawelle von März bis Mai, den von Hitzerekorden geprägten Sommermonaten und zum Jahresende erhöht. Im März, April und Mai lag die Zahl der Sterbefälle 8%, 7% und 8% über dem Vergleichswert der Vorjahre. In den Sommermonaten Juni bis August stieg die Zahl der Sterbefälle 9% bis 13% über dem Vergleichswert. Im September und Oktober lag die Zahl der Sterbefälle 11% und 20% über dem Vergleichswert der Vorjahre.

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Sehr hohe Sterbefallzahlen auch zum Jahresende

Die Erklärung für den Anstieg der Sterbefallzahlen könnten die COVID-19 Todesfälle sein. Während der Coronawelle und dem Hitzesommer gab es auch einen Anstieg in COVID-19 Todesfällen. Auch zum Jahresende stiegen die COVID-19 Todesfälle an, was den Anstieg der Sterbefallzahlen erklären könnte.

Laut dem aktuellen Influenza-Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) wurde ab November ein Niveau bei Atemwegserkrankungen im Allgemeinen erreicht, das über dem Höhepunkt schwerer Grippewellen der Vorjahre lag. Auch die Zahl der Gestorbenen im Dezember 2022 mit mehr als 110.000 Fällen geht über das von Grippewellen bekannte Ausmaß hinaus.

Lebenserwartung in Deutschland gesunken

Die durchschnittliche Lebenserwartung betrug im Jahr 2021 für neugeborene Mädchen 83,2 Jahre und für neugeborene Jungen 78,2 Jahre. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hat sich die Lebenserwartung von Neugeborenen im Vergleich zum letzten Vorpandemiejahr 2019 deutlich verringert: Bei Jungen um 0,6 Jahre, bei Mädchen um 0,4 Jahre. Hauptgrund für diese Entwicklung sind die außergewöhnlich hohen Sterbefallzahlen während der Coronawellen. Die Entwicklung der Lebenserwartung zeigt Veränderungen der Sterblichkeit an, die von der Altersstruktur unabhängig sind. Sie ist deshalb besonders gut für Zeitvergleiche geeignet.

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