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Durchschnittsgehalt Deutschland: Beschäftigte verdienten rund 49.200 Euro

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Wie hoch ist das Durchschnittsgehalt in Deutschland? Eine einheitliche Betrachtung ist schwierig. Verschiedene Statistiken kommen zu unterschiedlichen Gehältern. Es gibt Werte für Männer und Frauen, Gehälter nach Branchen oder Ländern sowie nach Bildungsabschlüssen. Wir haben einige Statistiken zusammengestellt.

Wenn man nach dem durchschnittlichen Gehalt in Deutschland fragt, muss man bei den Ergebnissen unterscheiden. Es gilt Äpfel und Birnen zu trennen. Da es etliche verschiedene Analysen mit unterschiedlichen statistischen Werten, Bezugsgrößen, Zeiträumen oder Branchen gibt, gibt es nicht den einen Wert mit dem „Durchschnittsgehalt Deutschland“.

Staat und Politik aktuell: Beschlüsse, Leistungen & Sonderzahlungen für Bürgerinnen und Bürger

Durchschnittsgehalt Deutschland: 49.200 Euro pro Jahr

Ein vollzeit­beschäftigter Arbeitnehmer verdiente laut Statistischem Bundesamt im vergangenen Jahr durch­schnittlich 4 100 Euro brutto im Monat. Das sind 49.200 Euro pro Jahr – ohne Sonder­zahlungen, wie Urlaubs-, Weihnachtsgeld oder sonstigen Corona-Prämien.

Die Branchen mit den höchsten Verdiensten waren im Jahr 2021 laut destatis die Bereiche „Energie­versorgung“, „Information und Kommunikation“ und „Erbringung von Finanz- und Versicherungs­dienst­leistungen“. Hier verdienten die Beschäftigten im Monat durchschnittlich zwischen 5207 und 5693 Euro brutto. Die niedrigsten Brutto­monats­verdienste wurden im „Gastgewerbe“ mit 2138 Euro gezahlt.

Schaut man innerhalb der Branchen noch eine Gliederungs­ebene tiefer, ist die Spannbreite bei den Verdiensten noch ausgeprägter. Die Branche „Gewinnung von Erdöl und Erdgas“ (6 617 Euro) führt hier das Ranking an, vor „Kokerei und Mineralöl­verarbeitung“ (6 410 Euro) und „Rundfunk­veranstalter“ (6 018 Euro). Am unteren Ende des Rankings rangieren die Bereiche „Beherbergung“ (2 116 Euro), „Gastronomie“ (2 156 Euro), sowie „Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften“ (2 494 Euro). Das sind die Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Doch es gibt viele weitere Institute oder Analysen, die das Durchschnittsgehalt in Deutschland berechnen und teilweise zu anderen Ergebnissen kommen.

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Durchschnittsgehalt Deutschland: Nominallöhne steigen, aber Reallöhne sinken durch Inflation

Der Nominallohnindex ist laut Statistischem Bundesamt im Jahresdurchschnitt 2022 um 3,4 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der Index bildet die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste von Arbeitnehmern ab. Auch Sonderzahlunge, wie etwa die Inflationsprämie oder der Pflegebonus werden dabei berücksichtigt. Das Bundesamt stellt fest: „Es handelt sich um den stärksten Anstieg der Nominallöhne seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2008. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Jahr 2022 um 7,9 %.“ Somit sanken die Reallöhne voraussichtlich um durchschnittlich 4,1 % gegenüber 2021, nachdem sie sich bereits in den letzten beiden Krisenjahren rückläufig entwickelt hatten.

Während im Jahr 2020 insbesondere der vermehrte Einsatz von Kurzarbeit zur negativen Nominal- und Reallohnentwicklung beigetragen hatte, zehrte 2021 und besonders 2022 die hohe Inflation das Nominallohnwachstum auf. Im Jahr 2022 wurde nach vorläufigen Daten der stärkste Reallohnrückgang in Deutschland seit Beginn der Zeitreihe des Nominallohnindex im Jahr 2008 gemessen.  Die Angaben basieren auf vorläufigen Ergebnissen über die nominale und reale Entwicklung der monatlichen Bruttoverdienste im Jahr 2022.

Gehälter: Durchschnitt, Mittelwert oder Median?

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn man Studien vorliegen hat, die nach Durchschnitt, Mittelwert oder Median unterscheiden. So sind Durchschnitt und Mittelwert ein und dasselbe. Der Durchschnitt ist eine eher umgangssprachliche Formulierung. Statistisch spricht man vom Mittelwert oder vom Mittel. Ein Beispiel: Man addiert etwa das Gehalt von 5 Beschäftigten, die alle unterschiedliche verdienen und teilt die Summe dann durch 5 – das ist der klassische Mittelwert.

Durchschnittsgehalt Deutschland: Einfache Rechnung mit Ausreißern

Paul 3500
Ina 2700
Edgar 4200
Erika 3800
Harry 1500
Zusammen 15700
Mittelwert 3140

Eigene Berechnung

Die Rechnung zeigt, dass es bei einem Durchschnitt auch Ausreißer nach oben und unten geben kann. In unserem Beispiel dürfte sich Harry kaum wiederfinden bei einem Durchschnittsgehalt im Monat von 3140 Euro. In Deutschland ist die Gehaltsspanne in den vergangenen Jahren deutlich auseinander gegangen. Menschen, die im Niedriglohnbereich arbeiten, dürften sich ebenfalls fragen, warum sie im Vergleich zum Durchschnitt so wenig verdienen. Darum gilt es bei allen Analysen zu schauen, welche Gruppen für die Rechnung herangezogen wurden.

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Median: Der Wert in der Mitte

Ein etwas andere Bild ergibt die Errechnung des Median. Dieser Wert gibt genau den Wert an, der in der Mitte der betrachteten Gruppe liegt. In unserem Fall wäre das 3500 Euro, die Paul verdient. Auch hier würden sich Harry und Ina nicht unbedingt wiederfinden. Trotzdem liefern Mediandaten einen guten Einblick in Gehaltsstrukturen.

Edgar 4200
Erika 3800
Paul 3500
Ina 2700
Harry 1500
Median 3500

Eigene Berechnung

Gehalt: Netto, Brutto, Vollzeit, Teilzeit

Wichtig ist auch, ob sich die Gehaltsangabe auf den Netto oder den Bruttowert bezieht, oder ob die Beschäftigten Vollzeit oder Teilzeit arbeiten.

Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste: Männer verdienen deutlich mehr

Eine gängige Berechnung des Gehalts ist der durchschnittliche Bruttoverdienst pro Monat. Diesen weist etwa das Statistische Bundesamt jedes Jahr aus. Im Jahr 2020 betrug der Durchschnittliche Bruttomonatsverdienst 4081 Euro. Männer (4260 Euro) verdienen deutlich mehr als Frauen (3638 Euro). Das ist also eine Variante von einem Durchschnittsgehalt Deutschland.

Jahr Insgesamt Männer Frauen
2020 4 081 4 269 3 638
2019 4 110 4 313 3 627
2018 3 994 4 205 3 495
2017 3 885 4 095 3 394
2016 3 819 4 029 3 324
2015 3 726 3 937 3 227
2014 3 652 3 864 3 156
2013 3 577 3 783 3 089
2012 3 517 3 731 3 006
2011 3 426 3 633 2 928
2010 3 338 3 537 2 855
2009 3 248 3 436 2 791
2008 3 213 3 413 2 724
2007 3 134 3 329 2 657
2006 3 060 3 256 2 586
2005 3 009 3 203 2 537
2004 2 954 3 150 2 483
2003 2 889 3 087 2 419
2002 2 806 3 004 2 344
2001 2 718 2 913 2 268
2000 2 652 2 848 2 199
1999 2 589 2 791 2 136
1998 2 518 2 718 2 070
1997 2 460 2 660 2 017
1996 2 418 2 624 1 967
1995 2 358 2 562 1 891
1994 2 269 2 467 1 815
1993 2 188 2 380 1 749
1992 2 108 2 309 1 664
1991 1 987 2 175 1 555
1990 1 879 2 062 1 458
1989 1 798 1 974 1 392
1988 1 734 1 905 1 341
1987 1 666 1 831 1 289
1986 1 606 1 766 1 239
1985 1 546 1 705 1 189
1984 1 493 1 648 1 145
1983 1 444 1 594 1 105
1982 1 396 1 539 1 059
1981 1 336 1 477 1 008

Destatis.de 2021

Durchschnittliches Jahresgehalt: Baden-Württemberg top

Ein weitere spannender Wert ist das durchschnittliches Jahresgehalt. Gerade wenn man für einen neuen Job das Bundesland wechselt, ist es von Vorteil zu wissen, wie viel etwa in Baden-Württemberg gezahlt wird. Folgende Statistik hat das Portal gehalt.de ermittelt und veröffentlicht. Es wundert nicht, dass Baden-Württemberg hier ganz vorne steht. Denn dort haben unter anderem große Konzerne wie Daimler oder Maschinenbauunternehmen ihren Sitz. Häufig gibt es in diesen Konzerne gute Tarifverträge, die von der IG Metall verhandelt wurden. Auf den letzten Plätzen sind weiterhin die ostdeutschen Bundesländer. Eine weitere Variante unseres Themas Durchschnittsgehalt Deutschland

Bundesland Alle Beschäftigten Führungskräfte Fachkräfte
Baden-Württemberg 46.620,00 € 97.123,00 € 45.053,00 €
Hessen 46.329,00 € 100.378,00 € 44.614,00 €
Hamburg 45.571,00 € 96.002,00 € 43.992,00 €
Bayern 45.124,00 € 98.182,00 € 43.426,00 €
Nordrhein-Westfalen 43.829,00 € 96.930,00 € 42.112,00 €
Rheinland-Pfalz 42.596,00 € 96.737,00 € 40.830,00 €
Bremen 41.966,00 € 91.230,00 € 40.379,00 €
Saarland 41.313,00 € 92.396,00 € 39.654,00 €
Berlin 40.729,00 € 87.568,00 € 39.233,00 €
Niedersachsen 40.292,00 € 90.616,00 € 38.670,00 €
Schleswig-Holstein 38.994,00 € 89.719,00 € 37.378,00 €
Thüringen 35.852,00 € 79.852,00 € 34.437,00 €
Sachsen 35.228,00 € 79.147,00 € 33.816,00 €
Brandenburg 35.077,00 € 78.105,00 € 33.694,00 €
Sachsen-Anhalt 34.784,00 € 81.544,00 € 33.307,00 €
Mecklenburg-Vorpommern 33.690,00 € 76.284,00 € 32.330,00 €

gehalt.de

Durchschnittsgehalt Deutschland: Gewinner Branchen im Corona-Jahr

Branche Median Mittelwert
Biotechnologie 67.524,00 € 81.309,00 €
Sonstige Investitionsgüter 66.594,00 € 78.270,00 €
Halbleiter 65.586,00 € 75.091,00 €
Bankwesen 61.651,00 € 68.295,00 €
Pharmazie 60.536,00 € 72.625,00 €

gehalt.de

Durchschnittsgehalt Deutschland: Branchen mit geringen Gehältern im Corona-Jahr

Branche Median Mittelwert
Hotels und Gaststätten 28.963,00 € 32.879,00 €
Call-Center 29.391,00 € 33.855,00 €
Einzelhandel für Lebensmittel 31.212,00 € 36.034,00 €
Einzelhandel für Bekleidung & Textil 31.911,00 € 37.311,00 €
Touristik & Freizeit 34.621,00 € 40.037,00 €
Soziale Einrichtungen 34.979,00 € 37.759,00 €

gehalt.de

Armut und geringes Gehalt: Leben mit weniger als 16.300 Euro im Jahr

Natürlich gibt es neben den Gehältern an der Spitze der vorangegangenen Studien, auch Zahlen darüber, wie wenig Menschen in Deutschland verdienen. Zu zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes, wie viele Bürgerinnen und Bürger mit wenig Gehalt auskommen müssen. Zu den 40 % der Bevölkerung mit den geringsten Einkommen zählen überdurchschnittlich oft Personen aus Alleinerziehenden-Haushalten. Fast zwei Drittel (64,6 %) von ihnen verfügten 2021 über ein Nettoäquivalenzeinkommen von weniger als 22 000 Euro im Jahr, bei gut einem Drittel (33,2 %) betrug es weniger als 16 300 Euro. Ähnliches gilt für Personen in Haushalten mit zwei Erwachsenen und drei oder mehr Kindern: 57,7 % der Personen dieser Haushalte hatten ein Nettoeinkommen von weniger als 22 000 Euro im Jahr.

Auch mehr als die Hälfte der alleinlebenden Erwachsenen leben mit einem Einkommen von unter 22 000 Euro im Jahr. Knapp ein Drittel (32,2 %) der Alleinlebenden verfügte über ein Einkommen von weniger als 16 300 Euro und war demnach der untersten Einkommensgruppe zuzurechnen. Personen in Haushalten, in denen zwei bzw. drei oder mehr Erwachsene zusammenlebten, ließen sich hingegen häufiger den zwei oberen der fünf Einkommensgruppen zuordnen (49,0 % bzw. 55,7 %).

Die Hans-Böckler-Stiftung bietet auf ihrer Seite lohnspiegel.de viele weitere Einblick in die Gehaltsstruktur verschiedener Berufe.

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