Bundesweiter Streik in Kitas: ver.di ruft am Internationalen Frauentag, den 8. März, die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst zu einem bundesweiten Aktionstag auf. Dazu zählen Erzieher und Erzieherinnen in kommunalen Kitas, aber auch Beschäftigte an Jugendämtern und anderen Einrichtungen.
Der 8. März ist Frauentag. Ver.di will den Tag nutzen, um in den Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes auch die verschiedenen Berufsgruppen im Sozial- und Erziehungsdienst sichtbar zu machen. In Kitas und Jugendeinrichtungen arbeiten vor allem Frauen. Mit Warnstreiks sollen die Forderungen der Gewerkschaften auch in diesem Bereich des öffentlichen Dienstes deutlich gemacht werden.
In den TVöD-Tarifverhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen fordert ver.di nach 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber hatten ein wesentlich schlechteres Angebot vorgelegt, das die Gewerkschaften scharf kritisiert haben.
Streiks in Kitas am Frauentag
„Das Angebot der Arbeitgeber ist völlig indiskutabel und ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten. Es ist eine Provokation ohnegleichen“, erklärt Behle. Die ver.di-Vize warb um das Verständnis der Eltern, Kinder und anderer vom Streik betroffener Menschen. Die Streiks würden so frühzeitig angekündigt, damit die Betroffenen auf alternative Möglichkeiten bei etwaigen Schließungen oder anderen Einschränkungen ausweichen könnten. Eltern sollten sich bei den jeweiligen Trägern über mögliche Notbetriebe oder andere Ausweichmöglichkeiten informieren. In Berlin und Mecklenburg-Vorpommern ist der Internationale Frauentag ein gesetzlicher Feiertag und Kitas haben dort geschlossen.
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Warnstreiks im Sozial- und Erziehungsdienst: Einschränkungen an Kitas
Für den 8. März, den internationalen Frauentag, hat ver.di zu bundesweiten Warnstreiks in Kindertagesstätten und sozialen Einrichtungen aufgerufen. Damit reagieren die Beschäftigten auf das völlig unzureichende Angebot der Arbeitgeber aus der zweiten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Vom Streik werden viele soziale Einrichtungen und Kindertagesstätten betroffen sein, so dass es zu Einschränkungen des Betriebes bis hin auch zu Schließungen kommen kann.
Sozial- und Erziehungsdienst: Kitas, Jugendeinrichtungen, Jugendamt
Der Sozial- und Erziehungsdienst ist mit 83 Prozent eine Branche, in der überwiegend Frauen arbeiten: beispielweise in Kindertageseinrichtungen, Jugendämtern und Beratungsstellen. Dabei sind die Arbeitsbedingungen häufig prekär. Ob in Teilzeit und/oder als befristet Beschäftigte spüren Frauen die Folgen der aktuellen Krisen am deutlichsten. Zudem mangelt es vielfach an finanzieller Anerkennung für die Arbeit in den sozialen Berufen.
Erzieher und Erzieherinnen in Kitas: Fachkräftemangel, Rechtsanspruch nicht mehr zu leisten
Behle machte darauf aufmerksam, dass sich gerade in Krisensituationen zeige, welche Bedeutung die Arbeit der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst als eine Grundlage für gesellschaftliches Miteinander habe. Aktuell spüre man jedoch, wie diese gesellschaftliche Basis zunehmend wegbreche: Bundesweit fehlen allein für die Kitas 270.000 Fachkräfte, um die Bedarfe der Eltern zu erfüllen und gleichzeitig den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. Die Rechtsansprüche können nicht mehr erfüllt werden und die Öffnungszeiten der Einrichtungen werden drastisch reduziert. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist de facto nicht mehr möglich. Ähnliches spielt sich in den Jugendämtern ab. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter finden keine Plätze in Heimen, um Kinder in Not unterbringen zu können. Sie kämpfen mit knappen Ressourcen gegen die Auswirkungen von Armut in einem reichen Land.
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