Beamte Bund Kommunen Länder

Umfrage Öffentlicher Dienst: Was ist Ihnen in den Tarifverhandlungen der Länder wichtig?

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Die Themenumfrage für Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst der Länder: Was ist Ihnen bei den im Herbst 2023 anstehenden Tarifverhandlungen der Länder wichtig? 

Für die Beantwortung der Fragen müssen Sie sich nicht anmelden! Einfach die Fragen anklicken und absenden. Herzlichen Dank! Die Ergebnisse veröffentlichen wir in unserem Newsletter – jetzt abonnieren.

DIE AKTUELLE UMFRAGE IST BEENDET. In Kürze veröffentlichen wir eine neue Umfrage. Nachfolgend lesen Sie der Ergebnisse der vorangegangenen Umfrage im öffentlichen Dienst.

Umfrage zur TVöD-Tarifrunde 2023: Mehr Gehalt, Inflationsausgleich, bessere Technik und – Stand Februar 2023

Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst setzen auf eine deutliche Gehaltserhöhung in TVöD-Verhandlungen und einen Inflationsausgleich. Das sind zwei Befunde einer Befragung von Öffentlicher Dienst News unter mehr als 5300 Angestellten und Beamten. Viele sind unzufrieden mit den Arbeitsbedingungen und der technischen Ausstattung. Das Fax ist weiterhin im Einsatz. Großes Interesse an Weiterbildung. Die Umfrage erfolgt vor Beginn der TVöD-Tarifrunde im Januar 2023.

Der öffentliche Dienst ist gefordert wie nie. In der Flüchtlingskrise, der Coronapandemie, dem Ukraine-Krieg, Energieknappheit, Inflation – stets sind die Beschäftigten in der öffentlichen Verwaltung, im Gesundheitsbereich, in den Kitas, Schulen, der Polizei oder bei der Feuerwehr im Einsatz. Doch wie steht es eigentlich um die Sorgen und Nöte der Angestellten und Beamten? Was fordern sie? Welche Themen sind ihnen wichtig? Wo sehen sie ihre Dienstherren und Arbeitgeber in der Pflicht?

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Öffentlicher Dienst News hat dazu die insgesamt 80.000 Abonnentinnen und Abonnenten des Newsletters befragt. Mehr als 5300 Leserinnen und Leser haben Rückmeldung gegeben. Als Hintergrund: Fast drei Viertel der Teilnehmer waren Angestellte, 26,1 Prozent waren Beamte. Eine Hälfte ist bei den Kommunen beschäftigte, ein Viertel bei den Ländern, ein Viertel arbeitet im öffentlichen Dienst des Bundes. Bei den thematischen Fragen waren mehrfach Antworten möglich.

Umfrage: Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Befragung aus dem öffentlichen Dienst

 

Umfrage öffentlicher Dienst: Gehalts- und Besoldungssteigerung und ein Inflationsausgleich zentral

Im Jahr 2023 wird ausnahmsweise für alle Angestellten (Bund, Kommunen und Länder) das Gehalt neu verhandelt. Zuerst in der TVöD-Runde, im Herbst dann für den TV-L. Die Beamtenbesoldung wird in der Regel im Anschluss an die Tarifverhandlungen von der Politik nach Konsultation mit den Interessensverbänden von der Politik angepasst.

Wenig überraschend sind die Kernbefunde der Befragung, dass Angestellte und Beamte eine deutliche Erhöhung ihres Gehalts bzw. der Besoldung erwarten. Knapp 84 Prozent der Befragten sehen die Steigerung ihres Einkommens als wichtig im Jahr 2023 an. Zwei Drittel erwarten zudem einen Inflationsausgleich, um die gestiegenen Preise abzufedern. Auch das Thema „kürzere Arbeitszeit“ ist für die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer ein wichtiges Thema 2023.

(Mehrfachnennungen waren möglich)

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Mittelmäßige Arbeitsbedingungen im Öffentlichen Dienst

Wir haben die Angestellten und Beamten gefragt, wie zufrieden sie mit den Arbeitsbedingungen in ihrer Behörde, Schule, Polizeiwache oder in ihrem Amt sind. Es gab die Antwortmöglichkeiten zwischen 1 = sehr schlecht bis 5 = sehr gut. Das Ergebnis: Ein Großteil schätzt die Arbeitsbedingungen als mittelmäßig ein. Sieben Prozent bewerten sie als schlecht, vier Prozent sind vollends zufrieden mit den Bedingungen an ihrem Arbeitsplatz. 23,4 Prozent sehen sie als eher schlecht an. 23,6 Prozent sind eher zufrieden.

(Mehrfachnennungen waren möglich)

Mehrheit fordert Personaloffensive und mehr Digitalisierung für den öffentlichen Dienst

Neben den Gehaltserwartungen haben die Beamten und Angestellte zudem konkrete Forderungen an die Politik auf Landes- und Bundesebene. So erwarten 44 Prozent der Befragten eine Personaloffensive. Denn schon jetzt wird in vielen Bereichen in der Verwaltung, in Schulen, Kitas, bei der Polizei oder im Rettungswesen mit zu wenig Personal gearbeitet. Die Mehrbelastung durch unbesetzte Stellen wird in der Regel von den vorhandenen Angestellten und Beamten aufgefangen. Kommen dann noch zusätzliche Aufgaben hinzu, wie etwa in der Coronapandemie oder durch die Flüchtlinge aus der Ukraine, dann häufe sich viele Überstunden an, der Krankenstand steigt oder Beschäftigte denken darüber nach, ihren Jobs zu kündigen.

Umfrage öffentlicher Dienst: Mehr Geld für Bildung, bessere Life-Work-Balance, weniger Bürokratie

Viele Teilnehmer der Befragung erwarten außerdem, dass die Politik für mehr Digitalisierung und eine bessere technische Ausstattung im öffentlichen Dienst sorgt. Zudem gab es im Rahmen der Umfrage die Gelegenheit, eigene Forderungen anzugeben. Das Resultat: Viele Angestellte und Beamten haben uns ihre Themen mitgeteilt, die sich teilweise sehr detailliert mit den spezifischen Anforderungen und Problemen im jeweiligen Beruf befassen.

So haben etwa Lehrerinnen und Lehrer deutlich gemacht, wie dringend es mehr Geld für die Bildung geben muss. Sowohl für mehr Personal, bessere Ausstattung und mehr Gehalt / Besoldung. Aus der öffentlichen Verwaltung gibt es massive Kritik an unausgegorenen Gesetzen, die Angestellte und Beamte in der Praxis umsetzen müssen. Für Außenstehende überraschend: Verschiedene Befragte fordern einen deutlichen Abbau von Bürokratie, damit der öffentliche Dienst besser funktioniert.

Hier folgen einige Aussagen, die uns Teilnehmerinnen und Teilnehmer (anonym) im Rahmen der Befragung mitgeteilt haben:

  • „Die 41-Stunden-Woche muss endlich weg! Mit Überstunden und Fahrzeit ist man leicht bei einer 50-Stunden-Woche. Dazu die seit Jahren steigende Arbeitsverdichtung. Die Fürsorgepflicht des Dienstherrn steht nur noch auf dem Papier. Der demografische Wandel wird bisher gar nicht berücksichtigt. Unter diesen Bedingungen soll ich bis 67 durchhalten. Und darf dabei noch zuschauen, wie mir die nächste Generation ihre Work-Life-Balance vorlebt.“
  • „Verschlankung der Verwaltung, einfachere Wege zur Verbesserung der Infrastruktur“
  • „Gesetzesflut eindämmen, Gesetze reformieren und Gesetze selbst einhalten“
  • „Wertschätzung gegenüber der wichtigen Arbeit als Erzieherin im Brennpunktviertel“
  • „Bessere Arbeitszeitregelung in der Pflege“
  • „Schluss mit dem Projekt-Wahnsinn, mehr Respekt für den Regelbetrieb, Vollzeit-HomeOffice, Automatischen Inflationsausgleich wie auf EU-Ebene, weniger Papierpläne erstellen, mehr Zeit zum „machen“ lassen“
  • „einheitliche Tools und Arbeitsprozesse“
  • „Aufstiegs-, Karrieremöglichkeit für Teilzeitkräfte“
  • „Es braucht an so vielen Stellen mehr Personal, um die die immer weiter gestiegenen Anforderungen erfüllen zu können.“
  • „Keine Kettenbefristung mehr!“
  • „Entbürokratisierung und Verwaltungsvereinfachung“
  • „schlanke Prozesse, weniger Bürokratie“
  • „Leistungsgerechte Bezahlung. Bin KiTa Leitung von 60 Kinder und 20 köpfiges Team. Gruppierung S9. Bekomme in meinem Fall 70 Euro mehr als wäre ich Gruppenleitung.“
  • „Krankenhausfinanzierung kann nichts mehr mit Gewinnerwirtschaftung zu tun haben. Gesundheit muss der Regierung wichtig sein“
  • „Allgemeine Wertschätzung der Tätigkeit“
  • „Entfristung (nach 10 Jahren in verschiedenen Drittmittelprojekten)“
  • „Durchdachte und nicht so kurzfristige Gesetzänderungen“
  • „mehr Rücksicht auf die älteren Mitarbeiter“
  • „Den finanziellen Abstand zur freien Wirtschaft und auch innerhalb der Entgeltgruppen verringern“
  • „Das Meister und Techniker bei gleicher Arbeitsanforderung und Leistung dasselbe Gehalt zu steht, wie jemand der einen Bachelorabschluss hat“
  • „mehr Kommunikation nach innen“
  • „Aufhören mit dem Spar-Wahnsinn. Wer gute Arbeit möchte, muss diese auch bezahlen. Vor allem im Leitungsbereich passiert seit Jahre zu wenig (EG11-15)“
  • „Ausgereifte Entscheidungen und kein ständiges Hin und Her“

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Technik im öffentlichen Dienst: Wenig Smartphones im Einsatz, ein Viertel nutzt das Fax

Relativ wenig ist bisher über den Einsatz von digitaler Technologie im öffentlichen Dienst bekannt. Mehr als 5000 Befragte haben uns Auskunft über ihre Medien im Arbeitsalltag gegeben. Eine Mehrheit von 93 Prozent arbeitet mit einem Computer, jeweils 84 Prozent nutzen das Internet und das Telefon. Überraschend ist die mit 41 Prozent recht geringe Nutzung von Dienst-Smartphones in den Behörden und Ämtern. Dafür greift ein Viertel der Beschäftigten auf die treuen Dienstes des Faxes zurück. Leider lassen sich die Daten nicht näher spezifizieren, in welchen Bereichen die Geräte weiterhin im Einsatz sind.

(Mehrfachnennungen waren möglich)

Ein Drittel ist unzufrieden mit der Technik am Arbeitsplatz

Richtig zufrieden sind nur neun Prozent der Angestellten und Beamten mit der Qualität ihrer technischen Ausstattung. Ein Drittel stuft die dienstlich genutzten Computer, Software und Telefone als mittelmäßig ein. Rechnet man die Antwortkategorien „sehr schlecht“ (1) und „eher schlecht“ (2) zusammen, dann ist ein Drittel unzufrieden mit der Technik. Ein deutliches Zeichen, dass die Politik nachbessern muss. Denn ohne moderne Endgeräte wird die Digitalisierung der Staatswesens noch schwieriger als sie ohnehin scheint.

Karriere: New Work & Digitalisierung im öffentlichen Dienst

Ratgeber und Nachrichten

Weiterbildung öffentlicher Dienst: Großes Interesse an agilen Arbeitsmethoden

Beim Thema Weiterbildung zeigt sich, dass die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes eine etwas geringere Weiterbildungsquote aufweisen im Vergleich mit der Gesamtquote aller Beschäftigten in Deutschland. Laut Statistischem Bundesamt lag die allgemeine Weiterbildungsquote im Jahr 2020 bei 60 Prozent. In unserer Umfrage zeigt sich, dass nur 48 Prozent der befragten Angestellten und Beamten innerhalb der vergangenen zwölf Monaten einer Weiterbildungsmaßnahme teilgenommen haben.

Umfrage: Großes Interesse an modernen Arbeitsmethoden im öffentlichen Dienst

Wirklich spannend sind die Antworten auf die Frage „Welche Weiterbildung benötigen Sie?“ Überraschend groß ist das Interesse an modernen Arbeitsmethoden wie etwa dem Agilen Arbeiten. Mehr als 45 Prozent haben für diesen Punkt gestimmt. Zudem gibt es mit fast 40 Prozent eine Nachfrage nach Weiterbildung an Spezialsoftware für interne Prozesse. Auch hier sollten Dienstherren und Arbeitgeber im öffentlichen Dienst schnell handeln, denn diese Software ist die Grundlage für die Digitalisierung des öffentlichen Dienstes. Es folgen die Themen Büro-Software, juristische Fortbildung und das Projektmanagement. Immerhin rund 18 Prozent würden gerne ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessern.

(Mehrfachnennungen waren möglich)

Verwaltungsrecht, Vergaberecht und Digitalisierung

Zudem haben wir die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gebeten, Vorschläge für weitere Weiterbildungsthemen aufzuschreiben. Auch hier ist eine stattliche Sammlung zusammengekommen. So wünschen sich die Beschäftigten gezielte Fortbildungsmaßnahmen etwa zum Vergaberecht, dem Asylrecht, Arbeitsrecht und vor allem der Digitalisierung in verschiedenen Facetten. Ebenfalls spannend sind für viele Beschäftigte Qualifizierungsmöglichkeiten für Führungskräfte. Zudem spielt das Thema Gesundheit, Resilienz, Konfliktmanagement und Kommunikation eine große Rolle im öffentlichen Dienst.

Wenn Sie Expertin oder Experte in einem dieser Weiterbildungsthemen sind, dann schreiben Sie uns gerne eine Mail an info [at] oeffentlicher-dienst-news.de

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